Heute ist uns Skoda als Hersteller von Automobilen bekannt, der im internationalen Rallye-Zirkus stark engagiert ist. Die motorsportlichen Traditionen des Unternehmens reichen bis zum Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts zurück, als die Vorläuferfirma Laurin & Klement sowohl mit Autos als auch mit Motorrädern bereits erfolgreich Rennsport betrieb.
Schon im Jahr 1901, nur zwei Jahre nach Beginn der Motorradproduktion, nutzten Václav Laurin und Václav Klement den Motorsport, um ihr aufstrebendes Unternehmen international bekannter zu machen. Der erste dokumentierte Motorsporteinsatz der böhmischen Marke war beim 1196 Kilometer langen Rennen von Paris nach Berlin. Werksfahrer Narcis Podsednicek wurde jedoch disqualifiziert. Als er am 30. Juni 1901 um 3.00 Uhr morgens das Ziel erreichte, war die offizielle Zeitnahme noch geschlossen. Die Bestätigung seiner Ankunftszeit durch einen Polizisten im Dienst wurde von offizieller Stelle jedoch nicht anerkannt.
Gelegenheit für eine Revanche erhielt Laurin & Klement vier Jahre später bei der inoffiziellen Motorrad-Weltmeisterschaft in Dourdan, südwestlich von Paris. Ausrichter war der damalige Motorradclub-Weltverband FICM, der Vorläufer der heutigen FIM (Fédération Internationale de Motocyclisme).
Die teilnehmenden Länder durften je drei Fahrer zu dem Wettbewerb entsenden. Für Österreich-Ungarn, zu dem Tschechien seinerzeit gehörte, gingen Frantisek Toman und Václav Vondrich auf Motorrädern von Laurin & Klement an den Start. Dritter im Team war Eduard Nikodém auf Puch.
Für Großbritannien traten die Marken Ariel, Matchless und JAP an, die französischen Zweiräder kamen von Griffon und Peugeot. Deutschland schickte drei Motorräder des Herstellers Progress nach Frankreich.