Über ein Vierteljahrhundert sammelte Elsbeth Müller an der Seite ihres Lebensgefährten Peter Sauer Erfahrungen im Gespannbau und als der Firmengründer im letzten Mai nach schwerer Krankheit verstarb, stellte sich für sie die Frage, wie es mit dem Geschäft weitergehen soll. Schon bald war Elsbeth klar, dass sie das Lebenswerk ihres Partners weiterführen wollte. Gespanne sind schließlich kein Metier, aus dem man sich einfach so ausklinkt. So bemühte sich die gelernte Zweiradmechanikerin um die Genehmigung der zuständigen Handwerkskammer, den Betrieb ohne Meistertitel weiterführen zu können. Schließlich darf in Deutschland nicht jeder nach Belieben gewerblich Seitenwagen an Motorräder schrauben. Doch mit ihren langjährig erworbenen Kenntnissen gab es nach § 7b der Handwerksordnung problemlos grünes Licht.
Bei Mueller-Gespanne gibt es zunächst Servicearbeiten und Reparaturen an den Fahrzeugen der hauseigenen Kunden durch. Aber auch Besitzer anderer Fabrikate können in Brodersby derartige Arbeiten in Auftrag geben. Weiterhin bleiben die über 20 Seitenwagenmodelle aus dem bisherigen Programm sowie die dazugehörigen Fahrgestelle, Fender und sonstiges Zubehör im Angebot. Ebenfalls soll der Handel mit Gebrauchtgespannen fortgeführt werden. Sofern die Werkstattkapazitäten es erlauben, sollen auf Basis der zahlreichen bereits entwickelten Fahrwerkkits neue Gespanne – starre Kombinationen ebenso wie Schwenker – aufgebaut und dann zum Verkauf angeboten werden.
Axel Koenigsbeck