Die neue MV Agusta Dragster 800 RR in der exklusiven RC-Version.
Nach langwierigen Verhandlungen ist der russische Finanzinvestor ComSar Invest eingestiegen. Das Unternehmen um die Familie Sardarov scheint als Teilhaber ein längerfristiges Engagement zu planen. Immerhin gab man MV-Präsident Giovanni Castiglioni die Möglichkeit einer umfangreichen Neuausrichtung der Marke und zur Umstrukturierung des Unternehmens. Dafür, dass unter der Ägide der neuen Gesellschafter nicht nur genauer aufs Geld geschaut, sondern tatsächlich in die Zukunft investiert wird, könnte die Vorstellung der neuen Dragster 800 RR ein Zeichen sein, demonstriert die Maschine doch den Willen zur Innovation.
Der vom Aggregat der Brutale RR abgeleitete Dreizylinder verfügt über neue Verbindungspunkte zum Rahmen, so dass der Verbund nun spürbar verwindungssteifer ausfallen soll. Einlassseitig wurde das Profil der Nockenwellen überarbeitet, Ventile und Führungen sind in beiden Trakten neu. Eine komplette Überarbeitung erfuhr der Primärtrieb ebenso wie das Schaltgetriebe. Im Zuge der Euro-4-Anpassung wurden eine voluminösere Abgasanlage sowie ein leistungsfähigerer Katalysator fällig.
»Hirn« des Dreizylinders ist eine mit neuen Mappings bespielte Variante des markenintern MVICS (Motor and Vehicle Integrated Control System) genannten Motormanagements. Das System bezieht Daten aus einer umfangreichen Sensorik und bietet zahlreiche Individualisierungsmöglichkeiten.In Varese ist man zuversichtlich, dass der eingeschlagene Kurs zu einer nachhaltigen Stabilisierung des Unternehmens führen wird. Nahrung erhält der Optimismus auch durch die auf der jüngst zu Ende gegangenen internationalen Motorradmesse Eicma getätigten Orders. Diese sollen nach MV-Angaben deutlich über die bisherige Kapazitätsplanung für 2018 hinausgehen.