Netzbetreiber wollen Strom an privaten Ladepunkten rationieren

Wegen drohender Überlastung

Netzbetreiber wollen Ladestrom rationieren

Um eine Überlastung der Verteilernetze zu vermeiden, erwägen die Netzbetreiber eine zeitweise Beschränkung des verfügbaren Ladestroms an privaten Ladestationen. Tankstellen sollen nicht betroffen sein.

Mit der von der Bundesregierung angestrebten Ausweitung der Elektromobilität steigt der Strombedarf für das Laden der Fahrzeuge. Und dies offenbar so drastisch, dass die Netzbetreiber eine Überlastung des Stromnetzes fürchten.

Um lokale Überlastungen zu vermeiden, soll ab 2021 der Ladestrom zu Spitzenzeiten an privaten Ladepunkten reduziert werden. Dies teilten Stromnetzbetreiber aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Tschechien auf dem Elektromobilitätskongress der Fachzeitschrift ATZ - Automobiltechnische Zeitschrift in Mannheim mit.

Der österreichische Strommanager Reinhard Nenning, Leiter des Arbeitskreises Verteilernetze beim Branchenverband Österreichs Energie, beschreibt das Problem folgendermaßen: »Die Reserven in den Niederspannungsnetzen sind nicht so hoch wie oft angenommen. Wir haben das Problem, dass wir nicht zu jedem Zeitpunkt jede Leistung zur Verfügung stellen können. Unsere Netze kommen ins Schwitzen, wenn gleich mehrere Elektroautos in einem Wohngebiet mit 11 oder gar 22 kW laden.«

Ein Elektrofahrzeug über Nacht aufzuladen soll auch mit der reduzierten Leistung möglich sein, mal schnell zu Hause den Akku auftanken, wird allerdings nicht funktionieren, sind sich die Experten sicher.

Öffentliche Ladepunkte sollen von der Reduzierung nicht betroffen sein. Vielmehr will die Bundesregierung Betreiber von Tankstellen künftig verpflichten, Ladesäulen bereitzustellen.

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