
Die Redaktion empfiehlt
Neue Motorradbücher – Mai 2018
Technik, Touren und Faszination – die Redaktion des TOURENFAHRER hat interessante neue Motorradbücher entdeckt und kritisch unter die Lupe genommen. Die Neuerscheinungen im Kurzportrait.
Passbilder – Landschaften der Alpenpässe
Alpenpässe sind doch fotografisch so abgenudelt, da kann es nichts Neues mehr geben. Doch, sagt der Fotograf Berthold Steinhilber und tritt mit »Passbilder – Landschaften der Alpenpässe« den Beweis an. Auf 240 Seiten porträtiert er bekannte und unbekannte Alpenpässe, große Straßenverbindungen und kleine Saumpfade, aus bisher wenig bis unbekannten Perspektiven. Steinhilber, der schon für Stern, Geo und National Geographic gearbeitet hat, präsentiert stimmungsvolle und detailreiche Bilder, die begleitet werden von kurzen, aber informativen Texten. Der ideale Appetitanreger für die nächste Alpentour.
Die Geschichte der Motorrad-Weltmeisterschaft
Bei der MotoGP handelt es sich seit jeher um einen höchst anspruchsvollen Sport, sowohl für den Menschen wie auch für die Maschine. Die erste offizielle Filmdokumentation zur Geschichte der Motorrad-Weltmeisterschaft beschäftigt sich vor allem mit den Helden des Sports. Hier reicht die Palette der Interviewpartner von Giacomo Agostini über Phil Read und Barry Sheene weiter zu Mick Doohan bis hin zu Valentino Rossi. Sie schildern gelebte Rivalität und den damaligen Zeitgeist aus erster Hand. Besonders spannend sind teilweise wirklich hochkarätige Aufnahmen aus der Nachkriegszeit wie auch die ein oder andere Hintergrundgeschichte zur Technik und den äußeren weltpolitischen Umständen. Die DVD zeigt die menschliche Seite der MotoGP-Fans, die einen eher technikaffinen Anspruch hegen, kommen etwas zu kurz. Schön hingegen ist, dass alle Epochen in dem etwa zweistündigen Film gleich lang behandelt und somit alle Altersgruppen an Zuschauern bedient werden. Durch die Dokumentation führt kein Geringerer als der deutsche MotoGP-Sprecher Harry Weber.
DKW – Die Geschichte der legendären Marke
Unter den großen Unternehmen der daran gewiss nicht armen deutschen Motorradgeschichte nahm DKW von jeher eine Sonderstellung ein. Aus der im frühen 20. Jahrhundert von dem Dänen Jørgen Skafte Rasmussen in Zschopau gegründeten Maschinen- und Apparatebau-Firma entwickelte sich innerhalb von zwei Jahrzehnten der größte Motorradhersteller der Welt, der sich auch im Automobilbau erfolgreich etablierte.
Aufstieg und Niedergang von DKW zeichnet der Motorradhistoriker Frank Rönicke in seinem neuen Werk »DKW – Die Geschichte der legendären Marke« minutiös nach. Er zeigt viele historische Aufnahmen, stellt praktisch jedes einzelne Serien- oder Rennsportmodell vor, benennt alle deutschen und Europameister und liefert kurze Porträts von den Männern, die die Marke geprägt hatten.
Knapp die Hälfte des Buchs räumt der Autor den Autos und den Stationärmotoren von DKW ein, auch das ein sehr interessantes Kapitel einer bewegten Firmengeschichte, die 1977 endete.