Sollten die neuen Akkus auch in der Großserie halten, was die Entwickler versprechen, könnten sie der Elektromobilität einen entscheidenden Entwicklungsimpuls geben.
Gleich mit mehreren Schwachstellen von herkömmlichen Lithium-Ionen-Akkus sollen die von Sekisui, einem auf Spezialkunststoffe spezialisierten Unternehmen aus Japan, entwickelten Akkus aufräumen.
Die biegsamen, folienartigen Stromspeicher sollen extrem widerstandsfähig gegen Beschädigungen sein. Gerade vor dem Hintergrund mehrerer Brände von Lithium-Ionen-Akkus bei Autos des amerikanischen Herstellers Tesla sowie an Bord des Boeing Dreamliner dürfte die Sicherheit ein zentraler Aspekt sein, auf den Zulassungsbehörden und Kunden künftig ihr Augenmerk richten.
Ein zu einem Polymer verdickter Elektrolyt soll die geringere Entflammbarkeit gewährleisten. Den Japanern scheint dabei das Kunststück gelungen zu sein, die Verdickung des Elektrolyten nicht mit einer verringerten Leitfähigkeit erkauft zu haben, ein Problem, das bislang als unlösbar galt.
In Verbindung mit neuartigen Silizium-Elektroden sollen die Akkus eine gegenüber herkömmlichen Produkten um den Faktor drei erhöhte Kapazität besitzen.
Als schöner Nebeneffekt reduziert der Einsatz des festen Elektrolyten die Produktionszeit der Akkus erheblich, da diese nicht mehr aufwendig mit einem Gel befüllt werden müssen. Unter dem Strich könnten die Kosten in der Serienproduktion um etwa 60 Prozent gesenkt werden.
Da der Mehrpreis von Elektrofahrzeugen derzeit hauptsächlich durch den Stromspeicher bedingt ist, könnten es kostengünstige Akkus einer neuen Generation den E-Mobilen ermöglichen, mit konservativ angetriebenen Autos und Motorrädern gleichzuziehen. Wenn dann noch das Versprechen der dreifachen Kapazität erfüllt würde, wäre auch das Reichweitenproblem mit einem Schlag gelöst. Seien wir gespannt.
Fotos: © Sekisui Chemical Co., Ltd.