Rund fünf Jahre lang hatte der Höhenweltrekord des Chilenen Gianfranco Bianchi bestand. Bis auf 6471 Meter Meereshöhe hatte er im März 2015 eine Suzuki RMZ 450 getrieben. Doch dann kamen die Schweizer. Ganze 75 Meter Höhenmeter mehr erreichte Jiří Zak am 17. Februar 2020.
Zak war Teil einer Expedition, die vom Schweizer Abenteurer Urs Pedraita organisiert worden war. Pedraita, im normalen Leben Unternehmensberater, hatte sich bereits in der Vergangenheit einen Namen mit Motorradrekordfahrten gemacht. 2014 durchquerte er als Erster die Taiga auf einem Motorrad ohne Beiwagen. 2016 folgte die Weltumrundung in der Rekordzeit von gut 16 Tagen.
Nun stand der Höhenweltrekord auf der Wunschliste des Abenteurers. Mit seinem »Grizzly Race Team« machte er sich auf nach Chile zum Ojos del Salado. Mit 6893 Metern Höhe ist der Berg auf der Grenze zwischen Chile und Argentinien nicht nur der höchste aktive Vulkan der Erde. Als Schichtvulkan bietet er auch eine Topographie mit relativ ausgeglichener Neigung und weitläufigen, vergleichsweise einfach zu befahrenden Hängen. Nicht umsonst fanden alle jüngeren erfolgreichen Höhenweltrekordfahrten mit Kraftfahrzeugen an dem südamerikanischen Berg statt.
Walter Colebatch prügelte 2012 eine Husaberg bis auf damals unerreichte 6361 Meter, Fabio Mossini holte mit 5965 Metern im Jahr 2017 auf einer Africa Twin den Rekord für Zweizylinder und erst im Dezember letzten Jahres kraxelte ein Unimog auf die Rekordhöhe von 6694 Metern. Der bisherige Höhenweltrekord für Motorräder stand seit 2015 bei 6471 Metern.