Mit rund 2,5 Milliarden Euro deutlich günstiger als gedacht, sicherten sich die drei deutschen Autobauer Audi, BMW und Daimler Nokias Kartendienst Here. Damit steht den Konzernen wichtiges Know-how für die Steuerung selbstfahrender Autos aber auch für zahlreiche weitere mobile Dienste zur Verfügung.
Zudem kann durch den gemeinsamen Erwerb die Abhängigkeit von den übermächtigen us-amerikanischen Kartenanbietern Google und Apple reduziert werden.
Der amerikanische Software-Hersteller Microsoft hatte erst 2014 die Übernahme der Handysparte von Nokia abgeschlossen. Für den Konzern wurde der teure Zukauf jedoch zum Desaster. Die neuentwickelten und mit Windows-Betriebssystem ausgestatteten Mobiltelefone konnten sich gegen die Konkurrenz iOS- und Android-basierter Geräte nicht durchsetzen. Im abgelaufenen Quartal verzeichnete Microsoft den größten Verlust seiner Unternehmensgeschichte. Die Aktie ging erstmal auf Talfahrt.
Mit dem Verkauf des Kartendienstes Here möchte der Konzern nun einen Teil der Verluste kompensieren. Allerdings lief auch dieser Deal schlechter als erwartet. Statt der angepeilten vier Milliarden Euro können wohl nur gute zwei erlöst werden. Die Unterzeichnung des Kaufvertrags wird für Ende Juli erwartet.
Welche Auswirkungen der Here-Verkauf für die Nutzer des auch online verfügbaren Dienstes haben wird, ist derzeit unklar.