Piaggio dürfte zu den Motorradkonzernen gehören, die am meisten mit Produktpiraterie und Plagiaten zu kämpfen haben. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Piaggio mit Vespa eine ikonische Motorroller-Familie im Programm hat, die die Begehrlichkeiten der Konkurrenz weckt. Gerade in Indien und Fernost, mit ihren riesigen Märkten für kleinvolumige motorisierte Zweiräder, stehen die Hersteller unter enormem Wettbewerbsdruck. Eine optische Anlehnung an die in über sieben Jahrzehnte sorgfältig weiterentwickelte Formensprache des italienischen Originals kann da durchaus hilfreich sein.
Vespa-Imitationen aus China
Piaggio kämpft erfolgreich gegen Plagiate
Der Piaggio-Konzern hat sich abermals erfolgreich gegen Kopien seiner Roller aus Fernost gewehrt. Das Amt für geistiges Eigentum der Europäischen Union erklärte den Geschmacksmustereintrag eines chinesischen Konkurrenten für nichtig.
Vespa-Imitate auf der EICMA 2019. Auf Antrag von Piaggio wurden die Exponate aus der Ausstellung entfernt.
Nicht mit uns, sagt man bei Piaggio. Der Konzern wehrt sich vehement gegen die Kopien seiner Produkte aus Asien. Allein in den letzten zwei Jahren hat das Unternehmen die Löschung von über 50 durch Drittanbieter eingetragenen Handelsmarken erreicht.
Denn eine besonders dreiste Masche der Kopierer aus Fernost ist der Versuch, sich ein geklautes Design per Geschmacksmustereintragung beim Amt für geistiges Eigentum der Europäischen Union (EUIPO) quasi legalisieren zu lassen. Dies hatte auch ein chinesisches Unternehmen versucht, das seine Motorroller, die der Vespa Primavera täuschend ähnelten, auf der letztjährigen EICMA in Mailand ausgestellt hatte. Auf Antrag von Piaggio waren die Fahrzeuge von der Messe entfernt worden.
Nun hat EUIPO entschieden, dass die Markeneintragung des Unternehmens nichtig ist und den unrechtmäßigen Versuch, die typischen Stilelemente der Vespa zu kopieren, darstellt.