Die Sehnsucht nach der guten alten Zeit grassiert allenthalben. Auch unter Motorradfahrern. Man(n) schraubt wieder selbst (oder lässt schrauben), setzt sich in Jeans und Jethelm auf die Maschine und trägt Bart, der selbstverständlich beim »Barber« gepflegt wird. Die Motorräder werden gestrippt, bis nur noch das Nötigste oder weniger übrig ist. Und Fights Mann gegen Mann sind auch wieder en vogue – zumindest auf dem Racetrack.
Wheels and Waves 2016
Eine große Reportage vom letztjährigen Festival gibt es als PDF. TF-Autor Uli Böckmann hat sich unters feiernde Volk gemischt und sich die neuesten Trends angesehen.
→ Zum Artikel
Wie ein Brennglas bündelt das Festival Wheels and Waves am Rande der Baskenmetropole Biarritz diesen Trend der Entschleunigung und Simplifikation. Wie weiland die coolen Biker in Kalifornien zelebrieren moderne Europäer cooles Strandleben, Wellenreiten und die Faszination Motorrad. Zwar nicht als ausschließlichen Lebensentwurf, zumindest aber für eine fünftägige Alltagsflucht.
Man trifft sich zu Surf- oder Skateboard-Wettbewerben, misst sich bei Short-Track-Rennen, fachsimpelt über die Bands und lässt sich einfach treiben.
Ganz ohne Kommerz geht es aber auch beim Wheels and Waves nicht ab. Motorradhersteller, diesmal Indian als Hauptsponsor, sind mit passenden Modellen vor Ort, Zubehör- und Lifestylemarken machen auf sich aufmerksam. Denn dass auch die schrummeligste Eigenbaukiste kein Ausdruck eines mittellosen Rebellen-Daseins mehr ist, ist den Marketingstrategen wohl bekannt. Schließlich haben sie den Trend ja maßgeblich mitinitiiert…
Weitere Informationen