Das Statussymbol für alle, die kein Statussymbol brauchen – so bewarb Dacia einst das Billig-SUV Duster. Mittlerweile hat sich die zum Renault-Konzern gehörende Marke Dacia zu einer der beliebtesten Marken in Europa entwickelt. Ganz ähnlich funktioniert das Konzept der indischen Motorradmarke Royal Enfield. Die Maschinen verzichten wo immer möglich auf Elektronik und auch die Mechanik ist auf das absolut Notwendige reduziert. Echtes Understatement eben.
Indian hat erkannt, dass die Käufer trotz oder gerade wegen dieser Einstellung ausgesprochene Individualisten sind. Gezielt fördert das Unternehmen daher die Individualisierung seiner Motorräder, wozu bereits zahlreiche Wettbewerbe ausgetragen wurden, die interessante Inspirationen lieferten.
Jetzt möchte Royal Enfield offenbar einen Schritt weiter gehen und das lukrative Geschäft nicht mehr den Customizern allein überlassen. Unter der Bezeichnung »Royal Enfield Factory Custom« bietet die Marke nun die Individualisierung ab Werk an. Kunden sollen die Möglichkeit bekommen, außergewöhnliche Builds gemeinsam mit einem Design-Team zu entwickeln. RE übernimmt die Ausführung, die Auslieferung des Fahrzeugs erfolgt über die Händler. Royal Enfield Factory Custom ist als Pilotprojekt für den indischen Markt gerade angelaufen. Interessenten müssen sich registrieren und eine Gebühr von 5.000 Rupien (ca. 50 Euro) entrichten. Im Nachgang kommt das Unternehmen auf den Kunden zu, und der gemeinsame Gestaltungsprozess beginnt. Ob und wann das Angebot für weitere Märkte realisiert wird, ist noch nicht bekannt.