Bereits auf der EICMA 2023 überraschte der eher für rustikale Technik bekannte indische Motorradhersteller Royal Enfield mit einem Elektromotorrad-Prototypen – einer elektrifizierten Variante der Reiseenduro Himalayan namens Him-e. Jetzt hat RE die Gründung von Flying Flea, eines Tochterunternehmens, das sich komplett auf Elektromobilität konzentrieren soll, bekanntgegeben. Im Mittelpunkt des Geschäftsmodells stehen Fahrzeuge für den Stadtverkehr und Fahrten ins nahe Umland. Die ersten beiden Modelle sollen 2026 erhältlich sein.
Bei der Flying Flea C6 handelt es sich um ein klassisch gestyltes Naked Bike, während die Flying Flea S6 am ehesten in die Kategorie Scrambler fällt.
Der Markenname Flying Flea (Fliegender Floh) geht auf ein Royal-Enfield-Modell zurück, das während des Zweiten Weltkriegs gefertigt wurde. Die Maschine war so leicht, dass sie bequem per Fallschirm abgeworfen werden konnte.
Die Gründung von Flying Flea fällt in eine Zeit, in der Elektromotorradmarken gerade reihenweise sterben. Doch Royal Enfield dürfte als Teil des mächtigen Eicher-Konzerns genügend Mittel im Hintergrund haben, um das Wagnis finanziell abzusichern. Und im Erfolgsfall wartet allein auf dem indischen Heimat(sub)kontinent ein Milliardenmarkt. In den im Smog versinkenden Großstädten dürften leistungsfähige und noch dazu pfiffig gestylte Elektromotorräder hochwillkommen sein.