Krowdrace könnte man als die deutsche Antwort an die amerikanischen Flat-Track-Veranstaltungen mit fast 100-jähriger Tradition sehen. Hauptunterschied zum Speedwaysport sind die Motorräder, mit denen über die Sand- oder Grasbahn gedriftet wird: Statt der typischen Methanolrenner kommen normale und seriennahe Motorräder zum Einsatz, bei denen lediglich die Vorderradbremse entfernt wird. Eine Hubraumbegrenzung gibt es nicht.
Also gingen einige 1200er V2-Brummer von Indian in der Klasse Hooligan zusammen mit einer Ducati Monster und einer KTM Superduke an den Start. Am interessantesten waren natürlich die historischen Klassen, in denen auf speziell umgebauten, Harleys, BSAs oder Triumphs gefahren wird. So starteten in der Klasse Vintage True Gold ausschließlich Harleys mit Flathead-Motoren, die von den Dreißigern bis zu den Fünfzigern gebaut wurden. In der Klasse Vintage Real Deal gingen unter anderem eine Norton-Twin und zwei Triumph-Twins aus den Siebzigern an den Start. Ein Augen- und Ohrenschmaus für die leider nur rund 300 Zuschauer.
In Anbetracht der schweren Maschinen und dass es sich beim Krowdrace-Cup um einen reinen Amateursport handelt, sind die gefahrenen Geschwindigkeiten auf dem losen Untergrund enorm. Schnellster in der Klasse „Vintage True Gold“, den Flatheads, wurde Andreas Steinhöfer. In der Klasse „Vintage Real Deal“ gewann Martin Hüning auf seiner Harley Sportster. Der Krowdrace-Cup startet jährlich in insgesamt zehn Klassen auf verschiedenen Speedwaystrecken in Deutschland. Mitmachen kann jeder, der finanzielle Aufwand für eine Teilnahme ist überschaubar.
Ralf Zimmermann