Sind Motorradfahrer als Gruppe unterwegs, stellt sich schnell der Herdentrieb ein. Dies kann insbesondere beim Überholen gefährlich werden. Ratschläge für sicheres Überholen in der Gruppe.
Grundregel Nummer eins für das Überholen bei Fahrten in der Gruppe lautet: »Einer nach dem anderen«. Erst wenn der Vorausfahrende seinen Überholvorgang abgeschlossen hat, darf der nächste Motorradfahrer zum Überholen ansetzen. Doch auch hierbei gilt es, die Ruhe zu bewahren und abzuwarten, bis dies sicher möglich ist.
In der Praxis lässt sich der Hinterherfahrende jedoch oft mitziehen. Zumindest muss der Vordermann damit rechnen, dass dies passiert. Für ihn bedeutet das, nach dem Überholvorgang direkt bis in den rechten Teil der Fahrspur einzuscheren, also so weit wie möglich rechts zu fahren. Der Grund hierfür liegt auf der Hand. Sollte der ebenfalls überholende Hintermann die Situation falsch eingeschätzt haben, und der Gegenverkehr schneller da sein als gedacht, gibt man ihm durchs weit nach rechts Fahren den Freiraum schnell wieder einscheren zu können.
Häufig lässt sich ein hinterherfahrender Motorradfahrer (grün) beim Überholvorgang vom Vordermann (blau) mitziehen. Deshalb muss dieser nach Beendigung seines Überholens bis ganz nach rechts auf dem Fahrstreifen ziehen, um dem Hintermann die Möglichkeit zum Einscheren zu geben.
Überholen in der Gruppe • Einzeln nacheinander überholen • Beim Einscheren in der Spur ganz nach rechts fahren • Nach dem Überholen Geschwindigkeit beibehalten
Hat der Hintermann seinen Überholvorgang sicher beendet (fährt also wieder in der Fahrspur rechts), nimmt der Vorausfahrende seine Position in der versetzten Formation wieder ein.
Ebenso wichtig ist es, dass der Vorausfahrende nach dem Überholen mit unverminderter Geschwindigkeit weiterfährt. Allzu oft ist zu beobachten, dass manche Fahrer direkt nach dem Überholvorgang Gas rausnehmen und die sich auftuende Lücke zum überholten Fahrzeug dadurch wieder schließen, so dass die nachfolgenden Fahrer keine Chance mehr zum Einscheren erhalten.
Fotos: dpp-AutoReporter, Institut für Zweiradsicherheit (ifz)