So wie Tempo im Sprachgebrauch für Papiertaschentücher steht und „Quickly“ oft alle Mopeds der 1950iger Jahre umfasst, bezeichnen Laien gerne alle Motorroller generell als Vespas. Kein Wunder, durfte doch die Firma Piaggio nach dem 2. Weltkrieg keine Rüstungsgüter mehr herstellen und entwarf, da eine starke Nachfrage nach günstigen Transportmitteln für den privaten Bedarf bestand, dazu als Antwort auf kleinen Rädern die „Wespe“. Der Name entstand, da der Prototyp irgendwie an das stechende Insekt erinnerte. Bei der Patentanmeldung 1946 hatten ihre Schöpfer nicht geglaubt, dass Jahrzehnte später der Namen immer noch gegenwärtig und über 18 Millionen Exemplare produziert wurden.
Einst geringschätzig als „Plastik-Bomber“ bezeichnete neuere Ausführungen mit Kunststoff-Karosserie haben zwischenzeitlich ebenfalls Kult-Status errungen. Wahrscheinlich auch, weil es die italienische Firma von Anfang an verstand durch entsprechende Accessoires den südländischen Charme zu untermauern. Ob auf Tischdecken, Campingstühlen oder Einkaufstaschen – überall fand sich die Vespa und der Markenname wieder, was auf einem Podest gekonnt in Szene umgesetzt wird. Nicht fehlen in der Reihe darf die Ape, der dreirädrige Kleintransporter. Viele der Exponate stellt der Vespa-Club aus Pforzheim, einer der ältesten Vereinigungen rund um die Marke, zur Verfügung.