Vier Titelentscheidungen

Superbike IDM | Lauf 7 Assen

Durch den Doppelsieg sichert sich Markus Reitberger den deutschen Meistertitel in der Superbike-Klasse. Auch in den Klassen SuperNaked, Moto3 und Sidecar sind die Entscheidungen gefallen.

Superbike: Reiterberger mit Doppelsieg zum Meistertitel
Sieben Kilogramm Zusatzgewicht musste Markus Reiterberger (Van Zon-Remeha-BMW) entsprechend der Balance of Performance auf seine BMW packen. Er hatte zu oft in diesem Jahr schon gewonnen. Auch Verfolger und Vorjahreschampion Xavi Forés (3C-Racing Team) hatte aufgrund seiner Erfolge ebenfalls vier Kilo mehr dabei. Der Australier Josh Brookes ging anstelle des verletzten Max Neukirchner im Team Yamaha MGM an den Start. Der Gesamtführende der Superbike IDM gegen den Leader der BSB – dieses Duell wurde mit Spannung erwartet. Am Ende der vierten Runde ging Reiterberger an Forés vorbei in Führung. Rasch setzte sich der Bayer ab. In der siebten Runde fuhr er mit 1:36.049 Minuten schneller als in der Qualifikation. In der neunten Runde ging Lanzi an Forés vorbei und nicht viel später tat es ihm Brookes gleich. Reiterberger verlor vorne aufgrund seines aufgearbeiteten Hinterreifens in den letzten drei Runden an Speed. An seinem zehnten Saisonsieg konnte das aber nicht mehr rütteln. Reiterberger siegte vor Lanzi, Brookes und Forés.
Im zweiten Lauf galt es für Reiterberger, sich acht Punkte zu sichern. Die fehlten ihm, um den Meistertitel 2015 fix zu machen. Reiterberger fuhr aber nicht um Platz acht, sondern erneut auf Sieg. Mit 0,101 Sekunden Vorsprung siegte Reiterberger vor Lanzi und Forés. Damit ist Markus Reiterberger deutscher Superbike-Meister 2015.

Supersport 600: Heimsieg für Hartog
Edgar Pons stand überraschenderweise nicht am Start des Supersport 600-Feldes. Kurzfristig entschied er sich dazu, das Rennen lieber ausfallen zu lassen. Auf die Pole-Position rückte Local Hero Rob Hartog, der hochmotiviert war, seine Leistung aus den Trainings nun auch im Rennen abzuliefern. Während sich Nekvasil vorne absetzte, bildeten Huber und Lauslehto eine Kampftruppe, zu der sich bald auch Jan Bühn (Team Räth-Romero-Yamaha) gesellte. In der siebten Runde konnte Bühn an Lauslehto vorbei auf die vierte Position gehen, in der elften Runde ging Bühn auch an Huber vorbei. Es siegte Rob Hartog, der an der Spitze ein einsames Rennen fuhr, vor Marco Nekvasil, Jan Bühn und Tatu Lauslehto. In der Meisterschaft führt weiterhin Lauslehto mit 243 Punkten vor Bühn (235 Punkte) und Christian Stange (193 Punkte).

Kjel Karthin wird kampflos deutscher Meister in der Klasse SuperNaked
Kjel Karthin (Team KARTHIN MSB Suzuki) hatte sich den Kampf um den deutschen Meistertitel etwas anders vorgestellt. Die ohnehin dünn besetzte Klasse SuperNaked musste in Assen auf Udo Reichmann, Frank Behrje und Michael Galinski verzichten. Stattdessen kam ein neuer Fahrer dazu: Julian Neumann trat auf der Kawasaki Z800 für das Team Mct-Lohmann Racing an. Doch nach der Warm-up-Runde rollte Neumann erst einmal an die Box und nahm das Rennen verspätet auf. So fuhr der 26-Jährige auf dem TT Circuit Assen ein einsames Rennen und wurde am Ende kampflos deutscher Meister 2015.

Jonas Geitner ist Moto3 GP-Champion 2015
In Assen war es soweit: Jonas Geitner vom Freudenberg Racing Team hatte so viele Punkte auf seinem Konto angesammelt, dass die Meisterschaft schon jetzt entschieden wurde. Auch wenn mit Oschersleben und Hockenheim für die Moto3-Piloten noch zwei weitere Termine ins Haus stehen – mit fünf Siegen aus fünf Rennen war Geitner in diesem Jahr der überlegene Mann der Klasse. Schließlich holte sich Geitner im letzten Qualifying sogar die Pole-Position. Im Rennen machte jedoch Local Hero Ernst Dubbink (Ernst Dubbink Eveno racing) mächtig Druck. Der Niederländer überholte Geitner in der neunten Runde und ließ nicht mehr locker. Geitner musste sich letztendlich zum ersten Mal in dieser Saison mit dem zweiten Platz begnügen. Trotzdem war die Meisterschaft entschieden und Jonas Geitner ist deutscher Meister 2015 in der Klasse Moto3 GP.

Dubbink und Soppe siegen für Tonnie
Moto3 GP-Pilot Ernst Dubbink hatte sich etwas vorgenommen. Hier auf seiner Heimstrecke wollte er gewinnen. Für seine Freunde, seine Fans, seine Sponsoren im Allgemeinen und für eine Person im Besonderen: Tonnie Schuttevaar. Der Mechaniker hat Ernst Dubbink im Motorradsport begleitet, seit er denken kann. Doch dieses Mal wollte Dubbink etwas für seinen Meister tun. Denn Schuttevaar hat Krebs. Er wurde mit dem Krankenwagen zum Ring gebracht. Vielleicht war es das letzte Rennen, das er miterleben kann. Für Tonnie den Sieg holen – mit dieser Mission startete nicht nur Dubbink, sondern auch Walid Soppe (beide Ernst Dubbink Eveno racing) in das Moto3-Rennen. Doch zunächst war es Jonas Geitner (Freudenberg Racing Team), der sich an die Spitze setzte. Dubbink blieb ihm dicht auf den Fersen. Freitag verlor durch den andauernden Zweikampf viel Zeit und konnte nicht zu den anderen aufschließen. In der siebten Runde ging Georgi an Soppe vorbei. Zwei Runden später konterte Soppe und auch Dubbink übernahm das Kommando. Die vier Spitzenpiloten blieben jeweils eng zusammen. Dubbink siegte vor Geitner und Gbelec. Soppe gewann die Standardwertung vor Georgi und Freitag.

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