Letzte Titelkämpfe

Superbike IDM | Lauf 9, Finale

Während in den Klassen Superbike und Moto 3 die Champions schon feststanden, mussten die Superstock 1000- und Supersport 600-Piloten noch um die entscheidenden Punkte kämpfen. Rund 14.000 Zuschauer verfolgten das packende Finale der Superbike IDM auf dem Hockenheimring.

Superstock 1000: Gines holt mit Doppelsieg den Titel

Mit dem fünften Startplatz im Gesamtfeld hatte Mathieu Gines (Langenscheidt Racing by Fast Bike Service) die beste Ausgangssituation für einen Sieg in der Superstock 1000-Klasse. Rivale Roman Stamm (Kawasaki Schnock Team Motorex), der als einziger noch die Chance hatte, Gines den Titel streitig zu machen, startete von Platz sieben. Bald konnte Stamm den Gaststarter Marc Moser hinter sich lassen und zu Gines aufschließen. Marvin Fritz (Bayer-Bikerbox Racing), der von der zwölften Position ins Rennen ging, war erst einmal beschäftigt, sich nach vorne zu kämpfen. In der zwölften Runde packte er schließlich die Gelegenheit und ging nun auch an Stamm vorbei. Für Stamm schwanden damit die letzten Hoffnungen, Gines noch einzuholen und die Chancen auf den Titel zu wahren. Der Franzose machte sich aus dem Staub und fuhr überlegen zu seinem achten Saisonsieg und damit dem Titel. Für Stamm, Vizemeister in der Klasse Supersport 600 des Vorjahres, war mit dem dritten Platz hinter Fritz erneut nur der Vizetitel drin.Mit Rang vier im zweiten rennen sicherte sich Lukas Trautmann den dritten Podestplatz der Meisterschaft.

  Gines: Mit Doppelsieg zum Titel.

Jan Bühn ist Supersport 600-Meister

Vielleicht war es sein Fanclub, vielleicht das gute Zureden seines Team, oder einfach die Tatsache, dass am Sonntag alles zusammengepasst hat. Im zweiten Rennen der Klasse Supersport 600 verdrängte Jan Bühn (Team Räth-Romero-Yamaha) zum ersten Mal in dieser Saison seinen Kontrahenten Tatu Lauslehto (Team Suzuki Stoneline-Mayer) vom ersten Platz der Gesamtwertung. Der Local Hero sicherte sich mit Punktegleichstand, der gleichen Anzahl an Siegen, aber mehr zweiten Plätzen als Lauslehto über die Saison hinweg den deutschen Meistertitel 2015. Dementsprechend glücklich war Bühn, der nach dem Rennen von einer Horde Fans empfangen, umarmt und bejubelt wurde. Das Rennen selbst war für den Kronauer erneut eine Zitterpartie. Konnte er zunächst noch mit Gaststarter Kevin Wahr, der das Feld anführte, mithalten, büßte er im Laufe des Rennens Geschwindigkeit ein. Vier Runden vor Schluss zog schließlich Marco Nekvasil (LSG Racing) an Bühn vorbei. Lauslehto lag an sechster Position. In den letzten Runden gingen auch Bryan Schouten und Dominic Schmitter (beide Gaststarter) an Bühn vorbei. Bühn lag nun an vierter Position direkt vor Lauslehto. Doch der Abstand des Finnen war mit rund sechs Sekunden zu groß, als dass er noch an Bühn herankommen und den Meistertitel retten konnte. Wahr gewann erneut souverän vor Nekvasil, Schouten und Schmitter. Jan Bühn belegte vor Tatu Lauslehto den fünften Platz und entschied damit die Meisterschaft äußerst knapp für sich.

  Rückenwind durch die Fans für Jan Bühn.

Superbike: Reiterberger und Forés mit je einem Sieg

Markus Reiterberger (Van Zon-Remeha-BMW) setzte sich am Samstag in der Superpole durch und durfte so vom besten Startplatz ins Rennen gehen. Den Start gewann dann jedoch Dauerrivale Xavi Forés (3C-Racing Team), der sich prompt an die Spitze setzte. Sein Teamkollege Lorenzo Lanzi konnte aufgrund seines Sturzes im Qualifying, von dem er eine Gehirnerschütterung davongetragen hatte, nicht im Renngeschehen mitmischen und fieberte nun von der Box aus mit Forés mit. Das Spitzentrio vervollständigte Max Neukirchner (Team Yamaha MGM), gefolgt von Teamkollege Damian Cudlin. Für den Australier war das Rennen allerdings in der dritten Runde nach einem Sturz gelaufen. Wenig später übernahm Reiterberger wieder die Führung. Forés wollte unbedingt zurück an die Spitze und witterte in der zehnten Runde eine minimale Chance, in der Sachskurve an Reiterberger vorbeizugehen. Das Manöver misslang allerdings gründlich. Wenn zwei sich streiten, freut sich Max Neukirchner. Der Sachse lag auf der Lauer und schlüpfte innen durch – eine tolle Show für das volle Haus im Motodrom. Neukirchner gab ein großes Comeback nach seiner langen Verletzungspause und war nun auf Siegeskurs. Doch nur kurz. Reiterberger ging vier Runden später wieder am Yamaha-Piloten vorbei und auch Forés erkämpfte sich die zweite Position zurück. Reiterberger siegte vor Forés und Neukirchner.Für Markus Reiterberger gab es bei der Startaufstellung des zweiten Rennens ein Ständchen seines Fanclubs mitsamt Akkordeon. Dann starteten die Piloten beflügelt von den bayerischen Klängen ins letzte Rennen der Saison. Reiterberger gewann den Start vor Forés, Neukirchner und Cudlin. Doch der Australier hatte erneut kein Glück und rollte schon in der zweiten Runde an die Box. Neukirchner attackierte Forés im Kampf um die zweite Position. Doch der Spanier behauptete seinen Platz vehement. In der achten Runde zog Forés an Reiterberger vorbei. Währenddessen verlor Neukirchner nach und nach den Anschluss an das Spitzenduo. Forés kämpfte bis zum Schluss und brachte seinen dritten Saisonsieg vor Reiterberger und Neukirchner heim.

  Champion Reiterberger (l.) muss einen Sieg an Forés (M.) abgeben. Neukirchner liefert starkes Comeback. Party für Reiterberger (u.)

SuperNaked: Erster Sieg für Ralf Waldmann

Es hat doch noch geklappt: Ralf Waldmann (Triple M by Barni / Ducati Frankfurt) steigerte sich seit seinem ersten SuperNaked-Start kontinuierlich. Erst Dritter, dann Zweiter – und jetzt krönte der Routinier die Saison mit dem ersten Platz. Kjel Karthin (Team Karthin MSB Suzuki) erwischte im zweiten Rennen auf dem Hockenheimring keinen guten Start, rutschte anfangs ziemlich und verlor den Anschluss. Waldmann legte sich unterdessen mit einigen Supersport-600-Piloten an. Am Ende gewann er überlegen vor Kjel Karthin. „Ich bin stolz auf dieses Ergebnis. Schließlich war ich dieses Jahr nie trainieren und bin direkt in die Rennen eingestiegen. Vielleicht wird es nächstes Jahr wieder was“, sagte Waldmann nach seinem SuperNaked-Sieg. Gefeiert wurde auf dem Hockenheimring aber auch Kjel Karthin, der seinen Titelgewinn auf dem Hockenheimring mit einem ersten und einem zweiten Platz veredelte.

  Waldmann holt einen Sieg beim ersten Einsatz (r.), Karthin wird Meister.

Moto3: Meggle macht Standard-Vizemeistertitel fix

Matthias Meggle (Freudenberg Racing Team) hatte mit der Pole-Position beste Voraussetzungen geschaffen, um sich beim Finale auf dem Hockenheimring den Vizemeistertitel in der Klasse Moto3 Standard zu sichern. Er startete zudem mit einem Vorsprung von 16 Punkten in der Meisterschaft ins Rennen. Dennoch – es bestand die Chance, dass Philipp Freitag (F. Koch Rennsport & Hannes Allwardt) ihm den zweiten Gesamtrang noch abspenstig machte. Die Folge war ein unerbittlicher Zweikampf zwischen den beiden. Und nicht zum ersten Mal. Immer wieder zeigten Meggle und Freitag während der Saison ihre Ebenbürtigkeit. Auch beim Finale überholten sich die Youngster unzählige Male gegenseitig. Am Ende war es Meggle, der zuerst die Ziellinie überquerte und damit als Vizemeister in der Klasse Moto3 Standard feststand. Auf den dritten Platz fuhr Sven Grevink, der damit sein bestes Saisonergebnis erzielte. Am Rennen nicht teilnehmen konnte Meggles Teamkollege Tim Georgi, der sich bei einem Sturz im Training starke Prellungen zuzog, den Meistertitel aber bereits in Oschersleben fix gemacht hatte. Weitere Informationen  Meggle setzt sich überlegen gegen Freitag durch und wird Vizemeister in der Standarwertung der Nachwuchsklasse Moto3.

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