Die ursprünglich gesperrte Vollsperrung des Sellajochs für den motorisierten Verkehr an Werktagen, die im Rahmen des Projekts Dolomites Vives angestrebt worden war, ist vom Tisch. Stattdessen setzt die Südtiroler Landesregierung nun auf eine Reduzierung des Verkehrs auf der beliebten Passstraße.
Um rund 20 Prozent soll die Verkehrsbelastung verringert werden. Während in der Vergangenheit bis zu 6000 Fahrzeuge täglich das 2240 Meter hohe Joch erklommen, dürfen künftig pro Stunde nur noch 200 Fahrzeuge (vormittags) bzw. 150 am Nachmittag auf die Straße. Erreicht werden soll die Beschränkung durch eine verpflichtende jedoch kostenlose Registrierung. Diese Registrierung kann mittels der App OpenMove (erhöltlich für iOS und Android) erfolgen oder an den lokalen Informationspunkten.
Bereits im vergangenen Jahr hatte es eine temporäre Sperre des Sellajochs für den Verkehr gegeben. Damals war die Strecke in den Monaten Juli und August jeweils am Mittwoch von 9.00 bis 16.00 Uhr für den allgemeinen Verkehr tabu.
Mit dem modifizierten Ansatz ab 23. Juli diesen Jahres will man weitere Erkenntnisse gewinnen, wie sich der Verkehr auf der Passstraße reduzieren und damit die Belastung durch Verkehrslärm und Abgase zurückführen lässt. Im Jahr 2019 soll dann ein endgültiges Konzept umgesetzt werden.
Das Sellajoch
Das 2240 Meter hohe Sellajoch in Südtirol verbindet Gröden mit dem Fassatal und ist Teil der aus vier Pässen bestehenden »Sella Ronda« um den Gebirgsstock der Sella. Die weiteren Pässe der Runde sind Grödner Joch, Passo die Campolongo und Pordoijoch.
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