Im Jahr 1922 wurde der erste Ulster Grand Prix auf Landstraßen nahe der nordirischen Metropole Belfast ausgetragen. Das legendäre Straßenrennen hat sich in den hundert Jahren seiner Existenz zu einem Magneten für Motorradfans entwickelt. Allein bei der letztjährigen Austragung strömten fast 200.000 Zuschauer zu dem eine Woche dauernden Event auf dem Dundrod Circuit, wie die temporäre Rennstrecke auf den Landstraßen westlich von Belfast heißt.
Versicherungsprämie verdreifacht
Doch nun könnte Schluss sein mit den beliebten Straßenrennen in Nordirland. Wegen drastisch gestiegener Versicherungsprämien drohen die Kosten aus dem Ruder zu laufen. Die Veranstalter müssten für die diesjährige Austragung umgerechnet rund eine halbe Million Euro für die Haftpflichtversicherung bezahlen. Der Versicherer begründet die Verdreifachung der Beiträge mit der Gefährlichkeit der Rennen, aber auch Unsicherheiten auf dem Versicherungsmarkt sollen eine Rolle spielen. Wie die BBC berichtete, soll der Motorradfahrerverband zudem 300.000 Pfund Selbstbeteiligung bei Fahrer- und 100.000 Pfund bei Sachschäden beisteuern.
Zuschauer sollen Beitrag leisten
Das es sich beim Ulster Grand Prix um ein Rennen auf öffentlichen Straßen handelt, zahlen die Zuschauer bislang keinen Eintritt. Um das traditionsreiche Rennen zu retten, wurden nun Stimmen laut, die forderten, die Fans an den Kosten zu beteiligen. Ob und in welcher Form sich dieser Ansatz realisieren lässt, ist derzeit unklar.
Sollte jedoch keine Lösung gefunden werden, steht die gesamte irische Straßenrennkultur zur Disposition. Denn naturgemäß sehen sich auch andere Veranstaltungen mit den drastisch erhöhten Versicherungsprämien konfrontiert. Das Cookstown 100, das Tandragee 100 sowie das Armory Race of Legends mussten für diese Saison bereits abgesagt werden.
Foto: Stephen Davison / UGP