Ein buntes Programm mit Gleichmäßigkeitsläufen zur Deutschen und Schweizer Historischen Motorradmeisterschaft oder Rennen der IHRO (International Historic Racing Organization) sowie der IG Königsklasse versprach viel Action auf dem Kurs. Doch nicht nur das lockte an drei Tagen trotz etwas durchwachsenem Wetter zahlreiche Zuschauer an. Vielmehr lockte auch das Rahmenprogramm mit einer Ausstellung von Rennmaschinen der Jahre 1920 bis 1969, die auch zu Sonderläufen angeworfen und vorgeführt wurden. Eng ging es in den Boxen 41 und 42 zu, denn dort stand eine erlesene Auswahl der legendären BMW RS 54 und ihrer Nachfolgemodelle. Vor 70 Jahren auf den Markt gebracht, konnte der Königswellen-Boxer-Motor sowohl bei den Solomaschinen als auch den Gespannen unzählige Erfolge erzielen. An einem Schnittmodell durften die Besucher die Technik detailliert in Augenschein nehmen.
Wer eher für Maschinen aus Italien oder England schwärmt, wurde jedoch genau so fündig. War die Sachs-Tribüne bei den Läufen der verschiedenen Klassen mit Baujahren von 1920 bis 1993 schon gut besetzt, füllten die sich bei den Auftritten der Gespanne nochmals deutlich. Bestens ließen sich von dort die Turnübungen der Beifahrer verfolgen und auch studieren an welcher Stelle die links oder rechts angebrachten Seitenwagen jeweils ihre Vorteile hatten. Wer, um möglichst wenig zu versäumen, zwischen Kurs, Boxen und Fahrerlager eifrig pendelte, dürfte abends seine Schuhsohlen heftig strapaziert haben.
Jochen Bangert