Nach 75 Jahren im Familienbesitz wird die Detlev Louis Motorrad-Vertriebsgesellschaft mbH Teil des Investmentimperiums von Warren Buffet. Die Alleingesellschafterin Ute Louis verkaufte ihre Anteile an die Holdinggesellschaft Berkshire Hathaway, in der Buffet seine Unternehmensbeteiligungen bündelt.
Wie aus dem Unternehmen verlautet, wurde Berkshire Hathaway als bekanntermaßen langfristig agierender Investor gezielt ausgewählt, um eine nachhaltige Weiterentwicklung des Zubehörhändlers zu gewährleisten – und Louis nicht zur kurzfristigen Spielmasse von Inverstoren zu machen.
Die Financial Times berichtet von einem Kaufpreis in Höhe von 400 Millionen US-Dollar. Der Vollzug des Erwerbs steht aber noch unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Genehmigung.
Für Buffet, der über seine Holding in erster Linie an global agierenden Unternehmen beteiligt ist, ist der Einstieg bei Louis ein vergleichsweise kleines Investment. Strategische Bedeutung kommt dem Deal dennoch zu, da Buffet nach seinem teilweisen Rückzug aus dem Energiesektor Interesse an weiteren deutschen Familienunternehmen nachgesagt wird – vorzugsweise aus dem Segment der Automobilzulieferer. Die Beteiligung an Louis könnte also ein Testballon für ein größeres Engagement des Investors im deutschen Mittelstand sein.