Der berühmte Streckensprecher und das personifiziertes Motorsportlexikon, Lutz Weidlich, war nicht vor Ort. So blieb seiner Vertretung nur, die Startnummern der Fahrer vom Papier abzulesen. Trotzdem wurde akustisch einiges geboten. Die alten Vier-in-vier-Auspuffanlagen der Hondas und Benellis zauberten Fanfarenklänge über das Areal, die einem die Nackenhaare aufstellen ließen. Dazu der Sound des langhubigen Norton Manx-Einzylinder von Alexander Weck oder der vielen AWO, die mittlerweile in einer eigenen Klasse antraten.
Frank Goldbach, langjähriger Pilot aus Freital, staunte nicht schlecht darüber und fühlte sich mit seinem Ducati-Single schon fast als Exot. Holger Fuchs aus Dresden startete in der Vergangenheit auf einer Triton. In diesem Jahr trat er mit einem kleinen Honda-Twin an. Holger fuhr nicht um Pokale, sondern freute sich einfach, endlich wieder unter normalen Menschen zu sein. Andere nahmen die sportliche Seite des Rennens verbissener, welches doch eigentlich als Gleichmäßigkeitslauf ausgetragen wurde.
Selbst einsetzender Regen zum Nachmittag war für einige Kontrahenten kein Grund, vom Gas zu gehen, ganz zur Freude der knapp 1000 Zuschauer, die gekommen und trotz des Regens geblieben waren. Bis auf einen Unfall bei den Gespannen, blieben die Piloten ohne größere Blessuren.
Ralf Zimmermann