Seit 2004 unterstützt die Wings for Life Foundation Forschung, die zur Heilung von Rückenmarksverletzungen beitragen kann. Ins Leben gerufen wurde die Stiftung vom österreichischen Offroad-Crack Heinz Kinigadner (63) und dem kürzlich verstorbenen Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz.
Es war der tragische Unfall von Kinigadners Sohn Hannes bei einem Motocross-Rennen, der den Anstoß zur Gründung gab. Hannes verunglückte im Alter von 20 Jahren so schwer, dass er seitdem wegen einer Rückenmarksverletzung auf den Rollstuhl angewiesen ist. Bereits seit 1984 ist Kinigadners Bruder Hansi querschnittsgelähmt – ebenfalls aufgrund eines MX-Unfalls.
Rückenmarksverletzungen künftig heilbar zu machen, ist der Zweck der Wings for Life Foundation. Hierzu sammelt die gemeinnützige Stiftung Spenden und veranstaltet Charity-Events wie den Wings for Life World Run. Bei dem rund um den Globus ausgetragenen Lauf kamen alleine im Jahr 2022 rund 4,7 Millionen Euro an Spenden zusammen. Das Geld fließt nach Auskunft der Stiftung zu 100 Prozent in die Forschung. Aktuell stehen sieben Projekte im Fokus.
1. Toxic Glutamate
Sagol School of Neuroscience, Tel Aviv University, Israel
Das Projekt zielt darauf ab, die Glutamatkonzentration nach einer Nervenverletzung zu senken und so die toxische Wirkung und die daraus resultierenden Schäden zu verringern. Dieser Ansatz könnte zu einer besseren Genesung und Regeneration führen.
2. Electrified Skin
University of Washington, Seattle, USA
Im Rahmen des Projekts Electrified Skin soll untersucht werden, ob die Kombination von Stimulation über die Haut am Hals und an der Lendenwirbelsäule in Verbindung mit intensivem Reha-Training zu dauerhaften Verbesserungen der Handfunktion führen kann.
3. Magnetically Lengthening Nerve Fibers
Università Di Pisa & National Research Council, Pisa, Italien
Das Projekt zielt darauf ab, das Nervenwachstum zu stimulieren, indem Magnetfelder zur Erzeugung kleiner Zugkräfte genutzt werden, die das Längenwachstum von Nervenzellen fördern.
4. Spinning and Strengthening Nerve Networks
Leopold Franzens University Innsbruck & Paracelsus Medical University Salzburg, Österreich
Das Projekt zielt darauf ab, Nervenverbindungen durch induzierte neuronale Stammzellen wiederherzustellen und der Narbenbildung entgegenzuwirken, die die Regeneration behindert.
5. Tracking Down Genetic Codes
University of California, San Diego, USA
Im Rahmen des Projekts soll eine Kombinationstherapie entwickelt werden, bei der Stammzelltransplantate an der Verletzungsstelle mit einem hochintensiven Rehabilitationstraining kombiniert werden.
6. Shrewd Transplantation
Shirley Ryan AbilityLab, Chicago, USA
Eine neuartige, zweistufige Strategie könnte die Zelltransplantation grundlegend verändern und in der Folge Rückenmarksverletzungen heilen.
7. Early, High-Intensity Movement Training
Faculty of Medicine and Health, University of Sydney, Australien
Frühes und intensives Bewegungstraining ist derzeit die vielversprechendste Therapie für Rückenmarksverletzungen.
Foto: Northern Sydney Health Service / Red Bull Content Pool