Rollernde Kraftprotze
Sind das tatsächlich noch Roller? Da muss man schon zweimal hinschauen, doch das kleine Hinterrad besiegt dann die Zweifel. Nach Jahren der Stagnation nimmt der Rollermarkt in Deutschland wieder Fahrt auf. Während die Zulassungszahlen bei Motorrädern im ersten Halbjahr 2018 bei 6 Prozent lagen, weist die Statistik bei Rollern ein stattliches Plus von 21 Prozent auf! Die Hersteller lässt das aufhorchen. Nun bieten selbst BMW und Honda Roller mit attraktiver Ausstattung und starker Motorisierung an. Die sollen eine völlig neue Käuferschicht ansprechen, etwa den Geschäftsmann, der von Staus und Parkplatznot in den Städten entnervt, auch in Anzug und Krawatte auf einem Roller schneller ans Ziel kommt.
Dabei haben die modernen Roller, die heute angeboten werden, den Charme eines Altherren-Fahrzeugs längst hinter sich gelassen. Während es noch vor gar nicht langer Zeit nur die Wahl zwischen einem Plastik-Schlachtschiff wie dem Suzuki Burgman oder einer oldfashioned Vespa gab, werden heute hippe Mittelklasse-Modelle angeboten, die ein deutlich jüngeres Publikum ansprechen.
Und wer der Meinung ist, dass Motorroller nur in urbanen Gefilden heimisch sind, irrt sich. Sie haben nämlich durchaus auch Reisequalitäten, wie eine Vergleichstour im großen Roller-Spezial des November-TOURENFAHRERs beweist.
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