ABSolute Sicherheit ?
Vor rund 30 Jahren wurde eine – bei PKW längst übliche – Sicherheitstechnologie erstmals auch bei Motorrädern verbaut: das Anti-Blockier-System ABS. Anfangs mit sehr gemischten Gefühlen in der Zweiradwelt aufgenommen, ist es heute bei jedem neuen Motorrad über 125 ccm Pflicht. Sogar die anfänglichen Gegner – „ Ich kann selber bremsen“ – sind mittlerweile von der segensreichen Wirkung des ABS überzeugt, das maßgeblich zur erhöhten Verkehrssicherheit beiträgt.
Doch ABS ist nicht gleich ABS. So unterschiedlich die Fahrzeugkonzepte, so unterschiedlich sind auch die Bremssysteme, die von den Herstellern eingebaut werden. Denn hier gibt der Gesetzgeber keine exakten Vorgaben. Allen Systemen ist jedoch gemeinsam, dass sie nur so gut sein können wie der Fahrer. Es gehört nämlich schon eine gewisse Kaltschnäuzigkeit dazu, bei nasser Straße oder in einer zu schnell angefahrenen Kurve voll in die Eisen zu steigen. So gibt auch der Zweirad-Instruktor Frank Palmen zu, dass das Wichtigste beim Bremsen kontinuierliches Üben und Trainieren ist. Die besten Bremsen und Reifen nützen nämlich nichts, wenn ihr Potenzial nicht ausgeschöpft wird.
Während im Oktober-TOURENFAHRER ausgiebige Testreihen aktueller Systeme bei Geradeausfahrt aufgezeichnet wurden, folgt im November-TOURENFAHRER Teil 2 des ABS-Vergleichs mit einem noch heikleren Thema: Bremsen in der Kurve. Auch hier gilt es, zu üben und nochmals zu üben und den „inneren Schweinehund“, der den beherzten Griff auf die Bremse behindern möchte, zu überlisten. Denn nur dann kann ein ABS helfend eingreifen und damit Stürze verhindern.
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