Goodbye my first love
Eine Ära geht zu Ende: Das letzte Motorfahrrad ist vom Markt genommen worden. Im Bild eines der in Deutschland wohl meist verkauften: das Hercules Prima 5. Generationen von Pubertierenden haben einst den 15. Geburtstag sehnlichst erwartet, denn ab dann durfte man den Mofa-Führerschein machen. Endlich autark, unabhängig von elterlichen Bring- und Hol-Diensten, ein großes Stück Freiheit und ein Schritt zum Erwachsen-werden.
Nicht ganz unschuldig an der Entwicklung ist die Richtlinie 24/EG aus dem Jahr 2002, denn mit ihr entfiel die Drehzahlbegrenzung, vor allem aber entfiel die Tretkurbelpflicht. Die Hersteller griffen diese neuen Freiheiten unmittelbar auf und boten fortan fast nur noch gedrosselte Roller mit Keilriemen-Getriebe, Fliehkraftkupplung und E-Starter an. Das klassische Mofa wollte kaum noch jemand haben.
Aber auch wenn das letzte noch produzierte Mofa, das Peugeot Vogue, nun aus dem Programm genommen wurde, bleibt eingefleischten Liebhabern immer noch der Gebrauchtmarkt, denn der ist randvoll mit Mofas in allen Erhaltungszuständen. Zudem halten zahlreiche Clubs und IGs den Kult am Leben.
Einen sehr persönlichen Nachruf von Uli Böckmann gibt’s im TOURENFAHRER 9-18.
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