Freiheit die wir meinten!
Kaum zu glauben, dass es schon 50 Jahre her ist! „Easy Rider“ hat die damals recht überschaubare Motorradszene kräftig aufgemischt. Man schrieb 1969: Die älteren Herren konnten sich inzwischen Autos leisten und weinten dem Motorrad nicht nach. Frauen – nun ja, die meisten waren damals ohnehin „nur“ Hausfrau und wenn sie Glück hatten, durften sie den PKW-Führerschein machen. Richtig, durften! Denn in diesen Zeiten hatten die Ehemänner noch die Oberhoheit über ihre Angetrauten, die sogar die Erlaubnis einholen mussten, wenn sie arbeiten gehen wollten!
Und die „jungen Wilden“? Tja, wir waren hippie-mäßig unterwegs, mit Boots, ausgestellten Jeans und Fellmantel. In dieses Idyll platzte „Easy Rider“. Peter Fonda, Dennis Hopper und Jack Nicholson führten uns drastisch vor Augen, was Freiheit bedeutet: Sich auf ein Motorrad setzen und einfach losfahren. Je verrückter das Bike, desto besser.
Und so haben auch wir uns aufgemacht, zwar nur nach Griechenland, war aber trotzdem abenteuerlich genug. Denn von Zuverlässigkeit war bei den Motorrädern damals noch keine Rede. Aber es war herrlich: zelten wo man gerade anhält, Würste über dem Lagerfeuer, die Rotweinflasche kreist, eine Gitarre dabei, um die neuesten Stones-Songs zu grölen: „I'm free to do what I want any old time“ oder „Don't Bogart that joint“ von Fraternity of Man. „Easy Rider“ hat vielen jungen Menschen eine andere Art zu leben gezeigt. Eine unvergessliche Zeit! Uli Böckmann spürt im aktuellen TOURENFAHRER 6-19 dem Mythos „Easy Rider“ nach, auf sechs Seiten erzählt er auch vieles über die Entstehung des Films und über ihre Protagonisten. Wie immer lesenswert!
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