Biblische Böden
Jordanien / Israel

Biblische Böden

Länge: 2446 km
Dauer: 7-10 Tage

Terrain

Standard Road

Länder

Israel

Da unten ist Krieg, da kann man doch nicht hinfahren – so denkt manch einer über den Nahen Osten. Eine oberflächliche Betrachtung? Die Krad-Vagabunden Panny & Simon (Text & Fotos) haben sich selbst ein Bild gemacht und auf der letzten Etappe ihrer orientalischen Winterflucht Jordanien und Israel bereist.

Reiseinformationen

Unterkünfte

In Israel gibt es einige wenige kommerzielle Campingplätze. Wildzelten ist vorwiegend im wüstenhaften Süden möglich, aber auch an so manchem speziell ausgewiesenen Ort landesweit. In der Negev ist laut Aussage einheimischer Enduristen Vorsicht beim Bushcamping wegen Diebstahlgefahr geboten. In Jordanien sieht es ähnlich hinsichtlich der landschaftlichen Verteilung aus: Im landwirtschaftlich intensiv genutzten Jordantal kann man Bushcamping vergessen, in den Weiten der Wüste ist es prima möglich. Reguläre Campingplätze gibt es auch in Jordanien kaum. In beiden Ländern ist es einfach, Unterkünfte über die einschlägigen Apps und Portale zu buchen. In Israel ist alles hochpreisig: Unterkünfte, Restaurants, Supermärkte und auch Benzin (1,80 Euro/Liter). Jordanien ist schon eher für Low-­Budget-Reisende geeignet, auch wenn die Top-Attraktionen beim Eintritt für arabische Verhältnisse gut zulangen. Aber Essen, Zimmer (DZ ab 20 Euro, selten darunter) und auch Sprit (1,30 Euro für 90 Oktan und 1,50 für 95er) sind dort deutlich günstiger als in Israel, auch wenn Benzin im Vergleich zu den arabischen Nachbarn wiederum teuer ist.

Einreise / Kfz-Einfuhr
Für Israel benötigt man eine elektronische Einreisebestätigung (ETA-IL); Deutsche (nach 1.1.1928 geboren) brauchen kein Visum (bis 3 Monate Aufenthalt). Für Jordanien ist ein Visum on arrival möglich; es kann auch online beantragt werden über www.gateway2jordan.gov.jo. Der temporäre Import des Motorrads erfolgt in Israel auf Basis des Fahrzeugscheins, für Jordanien benötigt man zudem das Carnet de Passage, das in Deutschland beim ADAC erhältlich ist. Für beide Länder muss man eine Kfz-Haftpflichtversicherung an der Grenze abschließen, was für Israel entfällt, wann man das entsprechende Kästchen auf der grünen Versicherungskarte nicht angekreuzt hat. Wir haben unsere Motorräder mit »Salamis« per RoRo-Fähre verschifft (www.salamisshipping.com). Die Schiffe verkehren zwischen Haifa (Israel) und Griechenland (Thessa­loniki / Athen) mit Zwischenhalt in Zypern. Die eigentliche Passage kostete pro Strecke unabhängig vom griechischen / zypriotischen Wahlhafen circa 330 Euro, der unumgängliche Agent in Haifa satte 500 Euro. Man selbst kann nicht auf dem Schiff mitfahren. Bei Flugpreisen von unter 100 Euro zwischen Griechenland / Zypern und Israel ist das aber zumindest finanziell kein Drama. Details zur Verschiffung gibt es auf unserer Homepage (www.krad-vagabunden.de) in der Rubrik »Motorrad-­Transport«.

Sicherheit
Abgesehen vom Grenzgebiet zu Syrien und Irak ist die Sicherheitslage in Jordanien unproblematisch. Zu Israel sollte man sich zeitnah ein regional differenziertes und aktuelles Bild machen. Eine verallgemeinernde Aussage à la »da unten ist ja Krieg, da kann man nicht hinfahren« wird der realen, sehr unterschiedlichen Gefährdungslage nicht gerecht – weder jetzt noch Anfang 2024, als wir dort unterwegs waren. Unzureichend informiert und blauäugig herumzufahren, ist allerdings auch weiterhin keine gute Idee.

Aus dem Heft:
Tourenfahrer 5/2025

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