Flüssige Fahrt
Dordogne

Flüssige Fahrt

Länge: 540 km
Dauer: 3-4 Tage

Terrain

Standard Road

Länder

Frankreich

Regionen

Dordogne

Von den Vulkanen der Auvergne durchs malerische Périgord bis hin zum Weinparadies Bordelais. Vertrauen Sie dem besten Reiseführer, den es geben kann: der Dordogne.

Hoch oben im Vulkangestein der Auvergne entspringt die Dordogne, strömt durchs zauberhafte Périgord und mündet im Weinparadies Bordelais. Wer ihren Ufern folgt, entdeckt ein Stück Frankreich von landschaftlicher Vielfalt mit umwerfendem Charme.

Nicht wenige halten sie für den schöns - ten Fluss Frankreichs. Wegen der vielfältigen zauberhaften Landschaften, die sie durchströmt, aber auch wegen der einzigartigen Städtchen an ihren Ufern. 490 Kilometer sind es von der Quelle bis zur Mündung, da hat einer der längsten Flüsse Frankreichs ja genügend Zeit, zum schönsten zu werden. Aber am besten machen Sie sich selbst ein Bild und hangeln sich am Ufer entlang.

Mit einem Superlativ fängt es schon an. Oben auf dem Puy de Sancy entspringt die Dordogne, und der ist mit 1886 Metern der höchste Berg des Zentralmassivs. Ganz hinauf kann man zwar nicht, aber die mondänen Skiorte Le Mont-Dore und La Bourboule mit ihren Flaniermeilen entlang des hier noch reißenden Gebirgsbachs sind auch nicht der schlechteste Startpunkt. Wilde Schluchten hat der Fluss aus dem Gebirgsmassiv gefräst, siebenmal kurz hintereinander wird er von Talsperren zu großen Seen gestaut. Kleinste Département-Sträßchen kleben mal am Ufer, winden sich dann wieder in die Höhe oder kreuzen den Fluss auf Staumauern und Hängebrü - cken. Ein Labyrinth, in dem man nichts verkehrt machen kann, egal, welchem Weg man folgt. Bis Argentat erreicht ist, die D 12 breiter wird und auf dem Weg nach Beaulieu schnelle Kurven den Horizont nicht mehr geradestehen lassen. Zeit, die Dordogne kurz zu verlassen. Ein Stück weiter südlich gilt schließlich Rocamadour, das wie ein Schwalbennest an 150 Meter hoher Felswand klebt, als das schönstgelegene Dorf ganz Frankreichs. Man glaubt es gern.

In Souillac sind wir nach kurviger Nebenstrecke zurück an der Dordogne und folgen ihr bis zum charmanten Beynac, das von mächtiger Burg auf steilen Felswänden überragt wird. Dann wagen wir noch einmal einen Abstecher. Nur ein paar Kilometer nördlich, schon kann man sich auf die Spuren seiner Vorfahren begeben. Mit rund 1500 Felsmalereien haben steinzeitliche Künstler die Höhle von Lascaux versehen, die damit als »Sixtinische Kapelle der Vorzeit« zu Weltruhm gelangt ist. Sollte man wirklich mal gesehen haben, auch wenn die Besucherhöhle nicht die echte ist, sondern eins zu eins dem schonenswerten Original gleich nebenan nachempfunden wurde. Aber falls Sie für Höhlenmalereien gar nichts übrig haben, macht das auch nichts. Die Strecke durchs romantische Vézère-Tal mit ihren überhängenden Felsen zurück zur Dordogne ist den Umweg allemal wert. Beim ockerfarbenen Dörfchen Trémolat nicht die großartige Aussicht auf die Cingle de Trémolat – die Schleife der Dordogne – verpassen. Es ist ihre letzte, womit klar ist, dass von nun an auch die Reifenflanken geschont werden. Bergerac, dessen Altstadt prachtvolle Fachwerkfassaden und ein Denkmal des gleichnamigen Cyrano – der niemals hier war – verzieren, und SaintÉmilion, das hufeisenförmige Weinstädtchen, das Amphitheater spielt, müssen einfach noch sein, dann ist es nicht mehr weit, bis Dordogne und Garonne zusammenfließen und als Gironde in den Atlantik strömen. Sparen Sie sich den weiteren Weg, denn jetzt ist es wirklich an der Zeit, statt Fahrtwind einen guten Tropfen zu genießen. Hier im Bordelais wird schließlich die Hälfte aller französischen Weine produziert. Santé.

 

Highlights

Charakter: In der Auvergne kurvige, schmale Berg sträßchen, bis Bergerac weiterhin kurvig. Danach gemütliche Tour bis zur Mündung
Reisezeit: Frühjahr bis Herbst. In der Auvergne lange raues Klima, zur Küste hin milder
Übernachten: Zeltplätze an den Dordogne-Ufern gibt es unzählige, die meist einfachen Hotels finden sich aber nur in den größeren Orten
Nicht versäumen: Grotte de Lascaux, Abstecher nach Roc amadour, Weinprobe im Bordelais
Karte: Michelin 326 »Auvergne – Zentralmassiv« / 329 »Périgord« / 335 »Aquitanien«
Infos / Hotelbuchungen:
de.franceguide.com

Aus dem Heft:
Tourenfahrer 6/2009

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