Fahrt zur See
Normandie

Fahrt zur See

Länge: 650 km
Dauer: 4-6 Tage

Terrain

Standard Road

Länder

Frankreich

Regionen

Normandie

Es muss nicht immer die Côte d’Azur sein. Oben im Norden trumpft auch die Normandie mit traumhafter Küste auf. Aber mindestens so schön ist ihr grünes Hinterland.

Wo sich Himmel, Wasser und Erde vereinen, locken blütenweiße Kreidefelsen, mondäne Seebäder und verträumte Fischerorte an die Küste. Aber zwischen hoch aufragenden Hecken entführen wir Sie auch ins Hinterland, das mit Schlössern und pittoresken Fachwerkdörfern auftrumpft.

Fahren Sie nicht im August hierher! Auch nicht am Wochenende, denn dann ist die Normandie ein Albtraum. Allen auf der Suche nach der maximalen Schräglage kann man eine Tour an die französische Kanalküste ebenfalls nicht ans Herz legen. Ansonsten aber: nichts wie hin in die Region, wo Himmel, Wasser und Erde so eindrucksvoll zusammenspielen, dass hier der Impressionismus entstand.

 

Beginnen wir in le Tréport, dem hübschen Fischerörtchen, das sich zwischen die steilen blütenweißen Klippen der Alabasterküste duckt, und dann weiter entlang des Meeres. Mit salzigen Lippen und dem Tosen der Wellen im Ohr bis Dieppe, dem ältesten Seebad der Küste, das prachtvolle Fassaden den Fluten entgegenstreckt. Winzige Département-Straßen führen mal zwischen turmhohen Hecken durchs Hinterland, dann hoch oben entlang der Steilküste, bis eine Hand voll Serpentinen nach Fécamp hinabsteigt. Ein, zwei Gasstöße später ist Étretat erreicht, das in keinem Reiseführer fehlen darf. Wegen des mittelalterlichen Fachwerk-Ortskerns, vor allem aber wegen des schöns - ten Strandes der Kanalküste, der von imposanten weißen Felsnadeln und -toren eingerahmt wird.

An 215 Metern hohen Pfeilern aufgehangen, überquert der Pont de Normandie die Seine, am anderen Ufer rollt man ins romantische Honfleur, das schon immer die Maler angezogen hat. Deauville, das mondäne Seebad wenig weiter, sei nicht nur Fahrern der gleichnamigen Honda ans Herz gelegt, dann aber ab ins Hinterland. Châteaux und pompöse Herrenhäuser strecken ihre Türmchen über die Hecken, windschiefe Fachwerkhäuschen gruppieren sich zu ansehnlichen Örtchen, unter den Apfelbäumen grasen die Kühe – Normandie wie im Bilderbuch, das Pays d´Auge ist ein Traum. Bei all der Pracht aber bitte nicht die kulinarischen Genüsse vergessen: Wer Pont-l´Eveque oder Camembert durchfährt, ohne ein Stück des gleichnamigen Käses zu kosten, dem kann man wohl nicht mehr helfen.
Kurvig schlängeln sich die Sträß chen nach Beuvron-en- Auge, dem wohl schönsten all der hübschen Dörfer der Region, dann noch einmal hoch zur Küste. Sword Beach, Gold Beach, Omaha Beach – hier landeten 1944 die Alliierten, um Europa zu befreien. Geschichtsträchtiger Boden, und kein Ort an der Küste lässt es sich nehmen, sein ganz persönliches DDay-Museum zu präsentieren. Zum Abschluss – natürlich – der Mont St. Michel. Der Klosterberg, der aus den Fluten dem Himmel entgegenstrebt. Ganz hinfahren müssen Sie gar nicht. Schon mehr als zehn Kilometer vorher ist seine Silhouette zu entdecken. Und dort, wo ihn noch die Aura des Mystischen umgibt, ist sein Anblick eigentlich am schönsten.

 

Highlights

Charakter: Beschaulicher Bummel entlang der Küste im Wechsel mit schmalen Strässchen im Hinterland
Reisezeit: Im Frühjahr zur Apfelblüte ist die Normandie besonders schön, im Hochsommer dagegen hoffnungslos überlaufen. Mildes Klima herrscht auch noch im Herbst
Übernachten: Großes Angebot an Unterkünften an der Küste wie im Hinterland. Im Sommer ohne Vorausbuchung kaum Chancen
Nicht versäumen: Besuch einer Calvados-Brennerei, Invasionsküste, Mont St. Michel
Karte: Michelin 303 »Normandie West« / 304 »Norm. Ost«
Infos / Hotelbuchungen:
de.franceguide.com

Aus dem Heft:
Tourenfahrer 4/2004

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