Antikes Pflaster
Via Appia

Antikes Pflaster

Länge: 700 km
Dauer: 1 Woche

Terrain

Standard Road

Länder

Italien

Die Ewige Stadt ist Ausgangspunkt der »Königin der Straßen«. Auf der antiken Via Appia lassen sich römische Kulturschätze und Italiens Süden entdecken.

Mehr als 2000 Jahre ist sie alt, die »Königin der Straßen«. In Rom beginnt auf antikem Pflaster ein 700 Kilometer langer Streifzug durch die Antike und den Süden Italiens. Erst wenn in Brindisi das Meer erreicht ist, geht eine faszinierende Zeitreise durch ein wenig bekanntes Italien zu Ende.

Von Rom bis Brindisi. Von der Ewigen Stadt bis ans Adriatische Meer, ein langer Streifzug durch den Mezzogiorno, den Süden Italiens. Nein, die Reize der Landschaft wollten die Erbauer der Via Appia sicher nicht erkunden, hier ging es um rein strategische Gründe. Rom eroberte den Süden, und die Straße wuchs mit. Mehr als hundert Jahre lang, bis die Pflasterer 191 vor Christi Brindisi erreicht hatten.

 

Die deutlichsten Spuren und besterhaltenen Abschnitte der antiken Kolonialstraße findet man in Rom, wo der Appia-Regionalpark sie beschützt. Aber wer das holprige Pflaster entdeckt, wird froh sein, dass draußen, vor der Porta Appia, eine Teerdecke die groben Steine ersetzt hat. Denn darauf 700 Kilometer zu rumpeln, mag man sich nicht mal als Enduro-Fahrer vorstellen. Stattdessen auf ordentlichem Asphalt hinein in die Albaner Berge vor den Toren der Stadt. Hier wurde das knallharte Pflaster aus dem Berg gebrochen, und hier empfiehlt sich eine kurvige Runde, denn danach streckt sich die Via Appia erst mal kerzengerade bis Terracina. Doch Halt, ein Stück weiter oben, zu Füßen der Monti Lepini kann man die Ödnis umgehen und wird mit traumhafter Kammstraße belohnt. Terracina hat neben Touristentrubel auch etliche antike Spuren zu bieten, dann aber wird es schwer, Relikte der Via Appia zu entdecken.

Dafür Kurven, die sich hinter Benevento dramatisch steil den Passo di Mirabella hinaufwinden und sich auf den Kämmen des Apennino Campano gen Melfi ziehen. Durch die ursprüngliche Naturlandschaft der Basilikata lässt man sich hier treiben, bis die Via Appia das Eingangstor nach Apulien erreicht. Die zerklüfteten Tuffhöhlen der Felsenstadt Gravina in Puglia sind ein gebührender Empfang, doch ein Stück weiter zeigt Matera noch eindrücklicher, wie man seit frühgeschichtlichen Zeiten den tiefen Schluchten, die hier die Landschaft prägen, Wohnrau  abtrotzen konnte. Bis in die fünfziger Jahre waren die Grotten bewohnt, dann wurden sie zur »nationalen Schande« erklärt. Heute sind sie Weltkulturerbe. Castellaneta hat seinem Helden Rodolfo Valentino ein Denkmal gesetzt, die Hafenstadt Táranto entsetzt auf den ersten und überzeugt auf den zweiten Blick, dann setzt die Via Appia zum Endspurt an. Zum Abschied reckt sich in Brindisis Hafen noch eine letzte antike Säule gen Himmel. Abschluss einer faszinierenden Reise durch die Zeit und ein wenig bekanntes Italien.

Eine Woche sollte man veranschlagen, um auch Zeit für die antiken Schätze zu haben.

 

Highlights

Charakter: Eine Tour, die vier italienische Regionen durchstreift und landschaftliche wie fahrerische Vielfalt vom Gebirge bis zu sonnenverbrannten Ebenen bietet.
Reisezeit: Auf keinen Fall im Hochsommer, da der Mezzogiorno sehr heiß sein kann.
Übernachten: In den größeren Städten entlang der Via Appia findet sich immer ein Hotel oder eine Pension.
Nicht versäumen: Parco Regional dell’ Appia Antica in Rom, Abstecher in die Albaner Berge, Höhlen von Gravina in Puglia und Matera, Trulli-Häuser bei Oristano
Karte: Kümmerly + Frey Blatt 10 »Latium / Rom«, Blatt 12 »Kampanien / Basilikata«, Blatt 13 »Apulien«
Infos / Hotelbuchungen:
www.enit.it
www.itwg.com

Aus dem Heft:
Tourenfahrer 8/2008

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