»Hallo Weißer!« So werden Touristen auf Madagaskar häufig begrüßt, wobei diese Spezies die rote Insel im Indischen Ozean nicht gerade überrennt. Christina (Text und Fotos) und Carsten de Finis (Fotos) erlebten, dass Reisepläne manchmal erst schiefgehen müssen, damit sie funktionieren.

Reiseinformationen

Unterkünfte
In allen Städten und Orten von touristischem Interesse gibt es saubere und schön hergerichtete Unterkünfte ab ca. 10 Euro fürs Doppelzimmer, Traum-Bungalows am Palmenstrand kosten nicht mehr als 30 Euro. Von Camping wird außerhalb ausgewiesener Campingplätze in den Nationalparks dringend abgeraten. Die Campingplätze in den Parks verfügen außer einem schattigen Platz und einer Sitzgelegenheit über keinerlei Infrastruktur.

Gesundheit
Ein Gesundheitswesen in europäischem Sinne existiert auf Madagaskar nicht; Ärzte und Krankenhäuser sind sehr schlecht ausgestattet. Im Zweifel heißt es: Hilf dir selbst. Es herrscht ganzjährig ein hohes Malariarisiko. Unbedingt sollte man sich schon zu Hause um Prophylaxe und Notfallmedikation kümmern. Tropeninstitute beraten auch hinsichtlich empfohlener Impfungen. Trinkwasser kann man in jedem größeren Ort in 1,5-l-Flaschen kaufen. Ausreichend Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor mitnehmen.

Einreise / Dokumente
Neben einem Reisepass benötigt man ein Visum, das bei einem Aufenthalt bis zu 60 Tagen u.a. am Flughafen in Antananarivo erhältlich ist (Kosten je nach Dauer). Motorradreisende sollten sich unbedingt einen internationalen Führerschein ausstellen lassen. Vor großen Städten finden häufig Kontrollen statt, Christina und Carsten haben dort erfreulicherweise nur freundliche und korrekte Beamte angetroffen. Weitere Infos, auch zur aktuellen COVID-19-Situation (ggf. Einreisesperre) auf www.auswaertiges-amt.de.

Motorrad fahren
Die Autoren haben landesübliche Motorräder aus China – Nachbauten à la Honda CRF 250 – neu gekauft und nach der Reise verkauft. Neue Mopeds gibt es bereits ab ca. 750 Euro. Neufahrzeuge sind automatisch für sechs Monate zugelassen, hier hat sich der Händler auch um die Versicherung gekümmert, Kosten ca. 15 Euro/Motorrad für sechs Monate. Carsten Himbert, Deutscher auf Madagaskar, vermietet Mopeds und hat zahlreiche Tipps (E-Mail carsten.himbert@yahoo.de). Die wenigen Teerstraßen des Landes sind mal mehr, mal weniger gut, jederzeit muss mit tiefen Schlaglöchern gerechnet werden. Die Strecken im Hochland sind kurvenreich, da braucht es schon mal Geduld, bis ein Lkw überholt werden kann. Außerhalb der großen Städte hält sich der Verkehr allerdings in Grenzen. Man sollte mit einer Reisegeschwindigkeit von im Schnitt nicht mehr als 50 km/h rechnen. Abseits der Teerstraßen kann der Zustand der Straßen nur als abenteuerlich bezeichnet werden: Weichsand, tiefe Schlaglöcher, weggerissene Brücken sind auch auf den als »Route National« bezeichneten Strecken normal. Unbedingt bei den Locals über den Streckenzustand informieren, bevor man sich in solch ein Abenteuer stürzt. Auch gibt es auf mehrere Strecken Konvoipflicht. Der Benzinpreis ist staatlich festgelegt, Sprit kostet ca. 1 Euro/Liter. Wenn man in abgelegenen Gebieten aus dem Kanister tankt, ist es natürlich teurer.

Literatur / Karten

• D. Rohrbach: Madagaskar, Iwanowski’s Reisebuchverl., 4. Aufl. (2019), 25,95 Euro.
• D. Austin: Madagascar, Bradt Travel Guide, 12. Aufl. (2017), ca. 28 Euro (engl.).
• Landkarte Madagaskar, Maßstab: 1:1.200.000, Reise Know-How Verlag, 5. Aufl. (2016), 9,95 Euro.

Sonstige Infos
Die komplette Tour »Salama Vazaha!« ist aufgrund der Nutzung der Fähre in 2 Abschnitte eingeteilt.
1. Abschnitt: https://www.tourenfahrer.de/tour-datenbank/tour/salama-vazaha-1-abschnitt-1101/detail/
2. Abschnitt: https://www.tourenfahrer.de/tour-datenbank/tour/salama-vazaha-2-abschnitt-1102/detail/