Schluchtenbummel
Ardèche / Tarn

Schluchtenbummel

Länge: 300 km
Dauer: 2-3 Tage

Terrain

Standard Road

Länder

Frankreich

Regionen

Ardeche-Cevennen

Wo Ardèche und Tarn tiefe Canyons in den Fels gegraben haben, werden nicht nur Kanufahrer glücklich. Eine schräge Fahrt von Schlucht zu Schlucht.

 Tief haben sich die Flüsse Ardèche und Tarn in den Kalkstein gegraben und damit beeindruckende Schluchten geschaffen. Unsere Erkundungstour verbindet zwei von Frankreichs schönsten Gorges auf winzigen Nebenstraßen, und ganz nebenbei lernen Sie auch die wilden Cevennen kennen.

Zugegeben, ganz für sich allein werden Sie die Ardèche selten haben. Da müssen Sie schon sehr, sehr früh im Jahr oder sehr, sehr spät unterwegs sein. Meist aber herrscht hier Trubel. Zumindest unten auf dem Fluss, wo sich die Kanuten manchmal so dicht aneinanderdrängen, dass man über sie hinweg von einem Ufer zum anderen spazieren könnte.

Macht nichts, wir sind ja oben auf der Corniche unterwegs, der Straße, die sich in engen Kurven an den Fels klammert und grandiose Ausblicke in die Tiefen der Ardèche- Schlucht freigibt. Die paar Wohnmobile hier sind schnell überholt, außerdem ist die berühmte Strecke zwischen Pont- St. Esprit und dem Felsbogen Pont d’Arc nur der Auftakt zu unserer Route in die wilden Cevennen, auf die sich nur wenige Touristen verirren. Schon durch die Weinberge hinter Vallon-Pont-d’Arc surft man vermutlich mutterseelenallein auf winzigen Sträßchen bis ins malerische St.-Ambroix, bald darauf bestimmt das Flüsschen Luech die Schräglagen auf dem verwitterten Teer nebenan. Die Straßen werden bald noch kleiner, die Wälder aus Edelkastanien und Maulbeerbäumen immer dichter, bis wir uns hinter St.-Jean-du- Gard in die Höhe schwingen.

Plötzlich ist der Wald verschwunden, und kahle Gipfel buckeln rings herum. An Norwegen fühlt man sich ein wenig erinnert, hier oben in der kargen Landschaft, wo die Kammstraße Corniche des Cevennes für funkende Fußrasten sorgt. Mit dem Abstieg nach Florac trifft man erstmals auf den Tarn, der noch ein Weilchen durch erstaunlich liebliche Gartenlandschaft fließt. Dann aber ragen rechts und links die Felswände empor, das mittelalterliche Geisterdorf Castelbouc klebt an der anderen Uferseite am Hang, und hinter dem hübschen Örtchen Ste.-Enimie muss sich der Tarn endgültig durch eine enge, imposante Schlucht zwängen. Kopf einziehen, denn die Straße begleitet den Fluss hier unten am Ufer, und Felsüberhänge wölben sich bedrohlich über die Fahrbahn. In La Malène, der mittelalterlichen Furt, wird die Seite gewechselt, ein abenteuerliches Sträßchen windet sich in engen Kehren hinauf zur kargen Hochebene Causse Méjean, die auf winzigen Sträßchen durchstreift wird. Noch einmal zurück in die Tarn-Schlucht, dann weiter durch die Gorges de la Jonte, wo bizarre Felsnasen in die Höhe wachsen und sich bei Ausflügen in die Unterwelt noch beeindruckendere Naturschauspiele betrachten lassen. Ob Aven Armand oder Grotte de Dargilan – beide Tropfsteinhöhlen haben es zu Weltruhm gebracht. Und ganz nebenbei spenden sie ein wenig Kühle. Falls Ihnen der Kurventanz längst zu heiß geworden sein sollte.

 

Highlights

Charakter: Sehr kurvige Tour, abseits der Schluchten meist auf schmalsten Sträßchen
Reisezeit: Spätes Frühjahr bis Herbst. Die Ardèche ist länger bereisbar, in den Cevennen ist der Winter lang und hart
Übernachten: Gleich acht TF-Partnerhäuser liegen an oder nahe der Strecke. In den Orten der Schluchten weitere Übernachtungsmöglichkeiten, die im Sommer aber häufig ausgebucht sind
Nicht versäumen: Tropfsteinhöhlen Aven Armand und Grotte de Dargilan
Karte: Michelin 331 »Ardèche« und 338 »Causses-Cevennen«
Infos / Hotelbuchungen:
de.franceguide.com

Aus dem Heft:
Tourenfahrer 6/2009

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