Klirrende Kälte, heftige Winde und unendlicher Schotter – Patagonien verspricht Abenteuer pur. Patrick »Ruti« Rutishauser (Text & Fotos) macht sich auf den Weg ans Ende der Welt. Sein Ziel: die Südspitze des amerikanischen Kontinents. Ein Wettlauf mit dem Winter.

Reiseinformationen

Unterkünfte
Unterkünfte in Patagonien gibt es ab 15 Euro pro Person und Nacht, üblich sind eher 25 Euro. Zu beachten ist, dass ich im Winter dort war, wenn sich nur wenige Touristen in die Region verirren. Im Sommer liegen die Preise sicher höher, dafür ist dann Camping möglich. In Argentinien kann man für 10 Euro ein Zimmer bekommen. Oft ist sogar Frühstück dabei, das jedoch meist spärlich ausfällt.

Motorrad fahren
Sowohl in Chile als auch in Argentinien gibt es viele Straßen, die nicht oder nur teilweise asphaltiert sind und besonders bei Regen zu einer Herausforderung werden können. Die Carretera Austral bzw. Ruta 7 ist die Abenteuerstraße Chiles, die von Puerto Montt bis nach Villa O’Higgins führt. Der Diktator Augusto Pinochet gab sie 1976 in Auftrag, um den Süden Chiles zugänglich zu machen. Bis heute sind mehr als die Hälfte der 1247 km nicht asphaltiert. Die Abschnitte mit Baustellen sind die schwierigsten. Hinzu kommt, dass sie die einzige Verbindung in den Süden ist und dort deshalb viele Lkw verkehren, die recht zügig unterwegs und nicht leicht zu überholen sind.

Anreise
Ich bin über Toronto und die Bahamas nach Chile geflogen. Das Motorrad habe ich mit der Spedition »In Time« (www.intime-ham.com) per Schiff nach Chile geschickt. Das dauerte etwa sechs Wochen. Praktisch: Ich konnte mein Gepäck am Motorrad lassen und so eine Menge Geld sparen. Anbieter für Transporte sowie für Vermietungen finden sich auch auf bit.ly/org_reisen. Für das Motorrad benötigt man eine Haftpflichtversicherung. Diese kann man bei »Speiser Seguros« (gisela@ speiserseguros.com.ar, Gisela spricht Deutsch) per Mail abschließen. Sie kostet etwa 50 Euro für sechs Monate, kann verlängert werden und gilt für Chile, Argentinien, Uruguay, Paraguay, Brasilien und Bolivien. Klima Die Jahreszeiten sind entgegengesetzt zu denen in Europa. In Patagonien ist das Klima ganzjährig rau. Die beste Reisezeit ist von November bis März. Ab Mitte April kann es bereits zu Schneeeinbrüchen kommen, auch wenn ich bis Ushuaia davon verschont geblieben bin. Die Temperaturen näherten sich aber dem Gefrierpunkt.