Natürlich kann man Englands Südzipfel auf den meist gut ausgebauten Hauptstraßen erkunden. Doch wer das ursprüngliche Cornwall sucht, kommt nicht umhin, auch die Single Tracks in seine Tourenplanung einzubeziehen. Heinz E. Studt (Text & Fotos) war sich sicher, auf seinem Lieblingsmoped namens »Adventure« sattelfest und nervenstark genug für diesen Trip zu sein …

Reiseinformationen

Unterkunft

• www.caravanclub.co.uk

Allgemeines
Cornwall ist eine der 39 historischen Grafschaften, in die England bis 1889 gegliedert war und umfasst den gesamten Südwestzipfel Großbritanniens. Durch den Atlantik sowie den Ärmelkanal ist Cornwall an drei Seiten von Wasser umgeben, im Osten grenzt es an die Grafschaft Devon. Lange Sandstrände wechseln sich ab mit spektakulären Felsenküsten sowie weiten landwirtschaftlichen Flächen. Früher gaben Fischfang und Bergbau der Bevölkerung ein Auskommen, bis ins 19. Jahrhundert förderte Cornwall gar die Hälfte des weltweiten Zinnbedarfes. Im 20. Jahrhundert folgte das Arsen, ein Begleitmineral des Zinnabbaus, bei dessen Gewinnung aber Natur und Menschen langfristig vergiftet wurden. Heute ist Cornwall eine der ärmsten Regionen Großbritanniens und auch der Brexit hat daran kaum etwas geändert. Der Tourismus entwickelt sich zaghaft weiter und hat erste positive Auswirkungen auf die immer noch hohe Arbeitslosenquote. Zwischen vier und fünf Millionen Besucher begrüßt die Grafschaft jährlich, ein Großteil davon stammt aus dem Vereinigten Königreich.

Motorrad fahren
Bringt eure Erfahrung im Motorradsattel mit, vor allem, wenn es über die herrlichen, aber fahrerisch auch sehr anspruchsvollen Single Track Roads gehen soll. Auf den mit einem »A« gekennzeichneten Hauptverbindungsstraßen verläuft die Umstellung auf Linksverkehr quasi problemlos, da nahezu immer jemand als »gutes Beispiel« vor oder neben einem fährt. Die größte Gefahr auf Single Tracks mit Linksverkehr ist, bei plötzlich auftauchendem Gegenverkehr instinktiv auf die rechte – und damit falsche(!) – Straßenseite zu schwenken. Deshalb mein Tipp: Auch auf Single Tracks immer ganz links am Rand fahren, bis die Hecken am Lenker kitzeln. Apropos: Die meterhohen Hecken sind in der Regel weich, sprich ohne dicke Äste, sodass wir gefahrlos an ihnen entlangstreifen können, um rechter Hand Platz zu gewinnen. Alle Geschwindigkeiten werden in Meilen angegeben, jedes ordentliche Navi zeigt die Limits aber inzwischen umgerechnet in km/h an. Tankstellen gibt es in allen größeren Ortschaften, ebenso gute Werkstätten aller Marken.