Aus dem Auspuff kommt nur purer Wasserdampf: Das ist die Vision des Brennstoffzellenantriebs. In der Zelle reagieren Wasserstoff und Sauerstoff zu Wasser, die freiwerdende Reaktionsenergie kann in Form von Elektrizität genutzt werden – beispielsweise um einen Elektromotor anzutreiben. Beim Bau von U-Booten ist die Vision vom emissionsfreien Antrieb bereits seit langem Realität, bei kleinen Landfahrzeugen – insbesondere Motorrädern – steckt die platzintensive Technologie hingegen noch in den Kinderschuhen.
Einen neuen Anlauf in Sachen Brennstoffzellenmotorrad unternehmen jetzt Wissenschaftler und Ingenieure aus Deutschland und Tschechien. Fraunhofer IWU, WätaS Wärmetauscher Sachsen GmbH (Olbernhau), 1to1design (Prag), Czech Technical University (ČVUT, Prag) und ÚJV Řež (Husinec) bündeln im Projekt »Hydrocycle« ihr Know-how.
ČVUT bringt vorhandene Erfahrungen im Bau von Motorrädern mit alternativen Antrieben in das Gemeinschaftsprojekt ein. Die Firma WätaS Wärmetauscher Sachsen entwickelt eine neue Generation eines Brennstoffzellenstacks für das Hydrocycle. Der Brennstoffzellenstack ist ein Stapel aus bis zu mehreren hundert Brennstoffzellen und bildet das Kernstück des Brennstoffzellensystems. Das Fraunhofer IWU arbeitet an der Verbesserung der Stack-Funktionalitäten und entwickelt neue Fertigungstechnologien. Dimensionierung des Systems und das Packaging zählen ebenso zu den Zuständigkeiten des in Chemnitz beheimateten Forschungsinstituts wie die Koordinierung von Fahrzeug- sowie Brennstoffzellensystementwicklung.
Bis Ende 2025 soll das Hydrocycle als fahrfertiger Demonstrator auf den Rädern stehen.
Bild © ČVUT Czech Technical University