Tipps fürs Motorradfahren mit Beladung
Jede Zuladung ändert die Fahreigenschaften eines Motorrades. Bemerkbar macht sich allein schon die größere zu beschleunigende bzw. zu verzögernde Masse. Hinzukommen eine Verschiebung des Schwerpunkts und eine Veränderungen der Geometrie durch Einfedern der Federelemente. Unsere Checkliste zeigt die optimale Motorradbeladung und hilft, auch mit schwerem Gepäck sicher unterwegs zu sein.
- Beim Kauf von Koffern darauf achten, dass die Koffer möglichst vor oder auf Höhe der Hinterachse montiert werden und nicht zu weit abstehen.
- Schwere Gegenstände (Werkzeug, Fotoausrüstung) gehören in den Tankrucksack und dort nach ganz unten.
- Ins Topcase gehört nur leichtes Gepäck. Zu viel Gewicht am Heck entlastet die Front, was zu Pendeln oder Lenkerflattern führen kann.
- Auch im Koffer gehören schwere Sachen nach unten.
- Beide Seiten werden gleichmäßig beladen. Gewichtslimit pro Koffer ist die Herstellerangabe, maximal aber 10 kg pro Koffer.
- Vom Koffer- bzw. Fahrzeughersteller empfohlene Höchstgeschwindigkeit beachten.
- Das Gepäck sollte die Besatzung nicht in ihrer Bewegungsfreiheit einschränken.
- Kein Gepäck an Gabel oder Lenker befestigen.
- Vorsicht mit dem Tankrucksack. Ist er zu breit, kann er beim Rangieren den Lenkeinschlag einschränken. Sicht auf die Instrumente muss frei bleiben, bei einer Befestigung mit Riemen keine Schläuche und Leitungen einklemmen.
- Achtung bei Rucksäcken. Die sind zwar praktisch, belasten aber, vor allem wenn sie schwer sind, die Rückenmuskulatur.
- Feder(n) hinten vorspannen, weil sonst das Motorrad vorn weiter ausfedert, dadurch der Lenkkopfwinkel flacher wird und sich der Nachlauf vergrößert, was zu einem schlechteren Handling und zu größeren Kurvenradien führt.
- Falls Einstellmöglichkeit vorhanden, Druckstufendämpfung erhöhen.
- Luftdruck gemäß Fahrerhandbuch erhöhen.
- Scheinwerfer einstellen, um eine Blendung des Gegenverkehrs zu vermeiden.
- Schlafsäcke, Zelt und Luftmatratze flatterfrei und fest verzurren oder noch besser in einer Gepäckrolle unterbringen.
- Nicht vergessen, dass Zubehörkoffer häufig weit nach links und rechts herausragen und die Baubreite erheblich vergrößern können.
- Langsamere Beschleunigung, längere Überholwege sowie höheren Kraftstoffverbrauch einkalkulieren.
- Achtung bei Passabfahrten! Durch das hohe Gewicht können die Bremsen zum Fading neigen.
- Zulässiges Gesamtgewicht der Maschine beachten – inklusive Fahrer/Beifahrer
- Vor Reiseantritt erst einige Proberunden mit dem vollbeladenen Motorrad absolvieren, um sich an das veränderte Fahrverhalten zu gewöhnen.