Industrieverband Motorrad (IVM) verkündet Aus für Superbike IDM 2018

Industrieverband Motorrad steigt aus

Aus für die IDM

In der Saison 2018 wird es keine Fortsetzung der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft geben. Dies verkündete der Industrieverband Motorrad nach der gestrigen Sitzung seiner Arbeitsgruppe Motorsport.

Zwei Wochen vor dem Saisonfinale auf dem Hockenheimring teilte die Arbeitsgruppe Motorsport (AGM) im Industrieverband Motorrad (IVM) mit, dass kein tragfähiges Konzept für die Unterstützung der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (Superbike IDM) über die laufende Saison hinaus gefunden werden konnte.

Die Serie war erst zur Saison 2017 vom Motorrad Action Team, einer Business Unit der Motor Presse Stuttgart, übernommen worden, nachdem die bisherigen Promoter, die Motor Events HMP GmbH um den kürzlich verstorbenen Bert Poensgen, nach Querelen mit dem Deutschen Motorsportbund (DMSB) entnervt hingeschmissen hatten.

Auch wenn der IVM die Serie also nicht selbst durchführt, hat die Entscheidung des Gremiums, in dem die Motorradhersteller BMW, Honda, Kawasaki, Suzuki und Yamaha vertreten sind, Gewicht. Ohne die Unterstützung der Industrie hat die IDM keine Chance. Ausgezehrt von mangelndem Fahrernachwuchs und Desinteresse des Publikums verlor die IDM zusehends an internationalem Stellenwert – und damit an Attraktivität für potenzielle Sponsoren.

Es gab in der jüngeren Vergangenheit immer wieder Versuche, die Attraktivität der Serie durch Marken-Cups und Nachwuchs-Pokale (z. B. ADAC Junior Cup) zu steigern, auch neue Klassen mit nahezu serienmäßigen Motorrädern wurden eingeführt, um das Renngeschehen in den Erlebnishorizont der breiten Masse zu transformieren. Gebracht haben die Maßnahmen letztlich nichts, in der Klasse »Super Naked« traten beispielsweise 2015 gerade einmal fünf Fahrer an.

Nun hat die Motorradindustrie als wichtigster Geldgeber die Reißleine gezogen. Bis auf weiteres dürfte Deutschland seine bedeutendste Straßenrennsportserie, deren Wurzeln bis in die 1920er Jahre zurückreichen, verlieren. Damit ist es Zeit für Ursachenforschung: Hat nur das – immer wieder geänderte – Konzept nicht gestimmt, wirken die Strukturen der Motorsportverbände hemmend oder ist Deutschland möglicherweise einfach kein Standort mehr für Live-Motorsport?

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