Bert Poensgen verstorben

Ex-IVM-Präsident

Bert Poensgen verstorben

Mit Bert Poensgen ist am vergangenen Wochenende ein Mann verstorben, der den deutschen Motorradmarkt und –sport wie kaum ein Zweiter geprägt hat. Poensgen wurde 70 Jahre alt.

Einer der profiliertesten Motorradenthusiasten Deutschlands ist tot. Bert Poensgen erlag am 27. Mai siebzigjährig einem Herzinfarkt. Über Jahrzehnte hatte Poensgen den deutschen Motorradmarkt mitgeprägt – als Vertriebs- und Verkaufsleiter von Suzuki Deutschland, als Verbandsfunktionär und als Serienpromoter.

Ein schwerer Motorradunfall zwang den gelernten Kfz-Mechaniker bereits in jungen Jahren zur Umschulung zum Industriekaufmann. Nach einigen Stationen heuerte er 1979 bei Suzuki Deutschland an und machte dort rasch Karriere.

Zu Poensgens Verdiensten für den japanischen Hersteller zählt, dass er die Bedeutung des Motorradsports als Marketinginstrument erkannte und der Marke Suzuki durch konsequente Einsätze in verschiedenen deutschen Rennserien ein sportlicheres Image verpasste. Die Strategie ging auf, mehrmals konnte sich Suzuki unter Poensgens Ägide als Marktführer in Deutschland etablieren. Poensgen hatte auch eine Hand für junge Talente. So managte er den jungen Max Neukirchner, entdeckte und förderte den heutigen Motocross-Star Ken Roczen, und nicht zuletzt entwickelte sich seine Tochter Katja unter seinen Fittichen zu einer international erfolgreichen Rennfahrerin.

Die Entwicklung des Motorradmarktes über den Horizont der eigenen Marke hinaus war Bert Poensgen ein wichtiges Anliegen, das er als Präsident des Industrieverbands Motorrad (IVM) mit Verve beförderte.

Mit 62 Jahren schied Poensgen bei Suzuki aus. Doch aufs Altenteil zog sich der rührige Macher damit noch lange nicht zurück. In Sachen Motorsport gab er noch mal richtig Gas. So übernahm er die Rolle des Geschäftsführers am Lausitzring und promotete gemeinsam mit Sepp Meier und Sepp Hofmann vier Jahre lang die Internationale Deutsche Motorrad-Meisterschaft (IDM). Enttäuscht von der Zusammenarbeit mit dem Deutschen Motorsportbund (DMSB) zog sich das Trio Ende 2016 aus diesem Engagement zurück.

Mehr Freude dürfte Poensgen eine andere Tätigkeit während seines »Ruhestands« verschafft haben. Mit der Pacht der Bodenseehütte erfüllte er sich den Traum vom Gastwirtsdasein und war seinen Gästen stets ein umgänglicher und engagierter Wirt.

Suche im News-Archiv

TOURENFAHRER-Newsletter

Mehr frische Infos und Angebote finden Sie im TOURENFAHRER-Newsletter.

Jetzt registrieren