»Ohne Helm und andere Schutzbekleidung spürt der Fahrer Fliehkräfte, Beschleunigung, Wind und Natur. Der Fahrer kann seine Umwelt mit allen Sinnen erleben und jeden Moment genießen«. So soll sich nach Vorstellung der Visionäre bei BMW das Motorradfahren in der Zukunft anfühlen.
Zu dieser Vision haben sie ein Fahrzeug skizziert, dass rein äußerlich typische Attribute eines motorisierten Zweirads aufnimmt, technisch bis auf die Einspurigkeit mit einem Motorrad, wie wir es heute kennen, aber nichts mehr gemein hat.
Optisch ist das Visionsmodell sehr minimalistisch gehalten (was allerdings dem aktuellen Zeitgeist entspricht), so auch die Front. Hier wartet die Maschine mit einem flächigen Reflektor auf, der nicht nur die Beleuchtungseinheit trägt, sondern auch als Windschild fungiert.Für die Ausritte in der Zukunft wünschen sich die Tüftler eine variable Bereifung, die ihre Profilgestalt dem jeweiligen Untergrund anpasst.
Intelligente Assistenzsysteme
Eine große Rolle werden in der Mobilität der Zukunft Assistenzsysteme und die Vernetzung des Fahrzeugs spielen. Beim Motorrad sollen die Systeme die Maschine in jeder Situation so ausbalancieren, dass ein Umfallen unmöglich ist – selbst im Stand.Allerdings sollen die Assistenzsysteme so gestaltet sein, dass sie die Fähigkeiten des Fahrers berücksichtigen, sie im besten Fall also ihre Eingriffe bei höherem Fahrkönnen minimieren.
Umfassende Vernetzung
Bei BMW spricht man von einem »Digitalen Begleiter«, der den Piloten je nach Bedarf unterstützt, sei es durch Eingriffe eines Assistenzsystems oder das Bereitstellen von Informationen. Man legt jedoch Wert darauf, dass die allgegenwärtige Elektronik dezent im Hintergrund bleibt und sich nur in dem Moment bemerkbar macht, in dem sie benötigt wird.
Der wesentliche Teil des Informationsaustauschs zwischen Fahrer und Fahrzeug soll über den sogenannten Visor erfolgen, eine sichtfeldumschließende Datenbrille mit Windschutzfunktion. Auch die restliche Fahrerausstattung ist eng mit dem Fahrzeug vernetzt und regelt zahlreiche Funktionen auf Basis der gesammelten Daten. Die Motorradbekleidung der Zukunft soll lediglich Komfortfunktion besitzen, eine Schutzwirkung soll wegen der ausgeklügelten Assistenzsysteme nicht mehr erforderlich sein.