Dakar 2014

Honda und Yamaha greifen KTM an

Durch den Auftritt von Honda mit zwei Teams und den Wechsel von Cyril Despres zu Yamaha steht KTM bei der diesjährigen Austragung der Rally Dakar ernsthafte Konkurrenz ins Haus – zumal Honda die erste Etappe knapp für sich entscheiden konnte.

So ernsthaft wie Honda hat in den vergangenen Jahren kein anderer Hersteller versucht, die übermächtige Phalanx der KTM-Piloten zu attackieren. Neben dem eigentlichen Werksteam haben die Japaner auch noch das deutsche Speedbrain-Team samt Fahrern und Management auf die kolossale Aufgabe angesetzt.

Wie titelgefährlich Honda bereits beim zweiten offiziellen Dakareinsatz der »Neuzeit« ist, zeigt die Leistung von Joan Barreda. Denkbar knapp konnte der Honda-Mann (auch er ein ehemaliger Speedbrain-Fahrer) die erste Etappe vor dem KTM-Frontmann Marc Coma für sich entscheiden. Nach anfänglichen Abstimmungsproblemen mit dem Fahrwerk seiner CRF 450 Rally fand Barreda schnell ins Rennen. »Wir arbeiten daran, dass ich künftig noch schneller fahren kann. Ich werde versuchen, dieses Tempo dann über die nächsten Etappen zu halten«, gab der sichtlich zufriedene Spanier zu Protokoll. Und es fuhren noch zwei weitere Honda-Piloten unter die Top-Ten in der Wertung der ersten Etappe: Rallye-Weltmeister Paulo Goncalves sicherte sich Rang fünf, der junge Brite Sam Sunderland schaffte es auf den neunten Platz.

Joan Barreda siegt auf Etappe 1 der Dakar 2014 (Honda-Video).Dass der favorisierte und mehrfache Dakar-Gewinner Marc Coma sich so schnell geschlagen geben wird, steht indes nicht zu befürchten. Der enorme Ehrgeiz des Katalanen, seine unübertroffene Rallye-Erfahrung sowie das hochprofessionelle KTM-Team dürften allein schon für einen zähen Kampf sprechen. Hinzu kommt das extrem leistungsfähige, über Jahre kontinuierlich weiterentwickelte Rallyebike der Österreicher – während die Japaner auf eine Neukonstruktion setzen.Unterstützt wird Marc Coma vom ortskundigen Chilenen Chaleco Lopez sowie von dem in zahllosen Rallyeschlachten gereiften Ruben Faria.

Statement Marc Coma (KTM-Video).Doch auch noch von anderer Seite könnte den Österreichern Ungemach drohen. Comas langjähriger Erzrivale im KTM-Werksteam Cyril Despres hat bei Yamaha ein neues Zuhause gefunden. Mit dem Vorjahressieger Despres und einem professionellen Teammanagement könnten die Blauen durchaus ein Erfolgsrezept gegen die orange Übermacht gefunden haben. Die Schlagkraft der neuen Liaison zeigte sich bereits auf der ersten Etappe, auf der Despres mit der YZF 450 auf Rang drei fuhr. Sein Rückstand betrug eine Minute auf Marc Coma und 1:40 Minuten auf Etappensieger Barreda – nicht viel bei rund 180 Kilometern gezeiteter Sonderprüfung.

Statement Cyril Despres (Yamaha-Video).Auf Rang 84 beendete der für das Team Kaiser startende deutsche Privatfahrer Ingo Zahn die erste Etappe. Der 50-Jährige aus Feldkirchen-Westerham südlich von München tritt bereits das dritte Mal bei der Dakar an. Vorrangiges Ziel des mit einer von KTM-Händler Sebastian Griesser präparierten KTM fahrenden Privatiers ist das Finish. Doch über eine Top-Ten-Platzierung in der Marathon-Wertung würde sich Ingo noch mehr freuen – wir drücken die Daumen!Neben Ingo Zahn wird mit Jörg Majoli nur ein einziger weiterer Deutscher an der Dakar 2014 teilnehmen. Der 53-jährige Marathonläufer gibt bei der diesjährigen Austragung sein Dakar-Debut.Der geplante Streckenverlauf der Dakar 2014 umfasst insgesamt 8734 Kilometer, davon sind 5228 Kilometer als Sonderprüfung ausgewiesen. Neben Etappen in Argentinien und Chile wird die Dakar diesmal auch für einen Tag in Bolivien gastieren und den malerischen Salzsee Salar de Uyuni berühren. Diese auf Höhen zwischen 3000 und 4000 Metern verlaufende, fast 800 Kilometer lange Teilstrecke bildet zudem eine der beiden Marathonetappen für die Motorradfahrer. Das bedeutet, dass die Piloten auf diesem klimatisch extremen und technisch wie orientierungsmäßig sehr schwierigen Abschnitt ohne technischen Support auskommen müssen. Weitere Informationen

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