Rechtzeitig daran denken

Impfschutz für Fernreisende

Wer dem Winter mit einer Motorradreise in tropischen Gefilden ein Schnippchen schlagen möchte, sollte sich rechtzeitig um die notwendigen Impfungen kümmern. Doch auch in letzter Minute kann zumindest noch ein Basisschutz erreicht werden.

Urwaldpfad statt U-Bahn, Sandstrand statt Schreibtisch – wenn hierzulande Sonnentage Seltenheitswert haben, das triste Grau auf die Stimmung drückt, und das Motorrad in der Garage am Ladegerät hängt, wächst der Wunsch nach einer kleinen Winterflucht.

Ob organisierte Tour oder auf eigene Faust losstarten, selbst Last Minute lässt sich noch ein Motorradabenteuer organisieren, wenn der Leidensdruck in der Heimat zu groß wird. Bei spontanen Starts in die Sonne wird allerdings häufig unterschätzt, dass der Aufbau eines geeigneten Impfschutzes deutlich länger dauern kann, als die eigentlichen Reisevorbereitungen. Nicht wenige Immunisierungen benötigen mehrere Impfstoffgaben, zwischen denen Wochen oder gar Monate liegen können. Motorradreisende, die gerne mal spontan ferne Länder bereisen, sind also gut beraten, ihren Impfschutz aktuell zu halten, wenn es ohne längere Vorbereitung in die Wärme gehen soll.

Absolutes Muss für jede Reise ist der Standard-Impfschutz. Hierzu gehören Tetanus, Polio, Diphterie und Keuchhusten. »Diese Impfungen haben die meisten von uns bereits in der Kindheit erhalten. Sie müssen aber alle sieben bis zehn Jahre aufgefrischt werden, um wirksam zu bleiben«, erläutert Birgit Dreyer, Reiseexpertin bei der Europäischen Reiseversicherung ERV. Damit hat Dreyer eine gute Nachricht für Last-Minute-Touristen: »Eine Auffrischungsimpfung ist sofort wirksam und kann sogar noch an vielen deutschen Flughäfen vorgenommen werden.« Auch eine Immunisierung gegen Hepatitis A ist aufgrund der langen Inkubationszeit des Erregers schon nach der ersten Spritze zu 95 Prozent gegeben. Mit der gefürchteten Leberinfektion können sich Reisende sogar im Mittelmeerraum beim Verzehr von verunreinigtem Essen oder unsauberem Trinkwasser anstecken. »Eine zweite Impfung sollte dann innerhalb der nächsten sechs Monate folgen, um den vollen Impfschutz herzustellen«, ergänzt die Expertin.Neben einem guten Impfschutz und ggf. Malariaprophylaxe empfiehlt sich in den Tropen das Tragen geeigneter Kleidung sowie das Schlafen unter einem Moskitonetz, um eine Infektion durch Mückenstiche zu vermeiden.

Checkliste Impfungen/Immunisierungen

Unverzichtbar

  • Tetanus
  • Polio
  • Diphterie
  • Keuchhusten
  • Masern, Mumps, Röteln
  • Immunisierung gegen Hepatitis A

Empfehlenswert (je nach Reiseland)

  • Hepatitis B (generell für exotische Regionen)
  • Typhus (zum Beispiel für Madagaskar, Dominikanische Republik)
  • Gelbfieber (zum Beispiel für Teile Afrikas und Südamerikas)
  • Immunisierung gegen Tollwut (vor allem für Länder mit schlechter medizinischer Versorgung)
  • Malaria-Prophylaxe (zum Beispiel für die Tropen)

Eine Impfberatung ist vor jeder Reise in exotische Regionen Pflicht. Auch Schnellentschlossene sollten darauf nicht verzichten, denn eine Erkrankung unterwegs kann den Reisespaß schnell zunichte machen – und im schlimmsten Fall langwierige Komplikationen nach sich ziehen. Ansprechpartner sind die Gesundheitsämter, spezialisierte Reisemediziner oder die Tropeninstitute.Fotos © Claus Possberg, ERV

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