Den Sieg auf der siebten Etappe von Iquique nach Uyuni sicherte sich Honda-Pilot Paulo Goncalves mit dem denkbar knappen Vorsprung von einer Viertelminute vor Titelverteidiger Marc Coma (KTM). Mit Etappenrang 12 musste sich der Gesamtführende Joan Barreda (Honda) zufrieden geben. Bei einem Crash gegen Ende der gezeiteten Speziale zerbrach sein Lenker in zwei Hälften. Nichtsdestotrotz konnte der Spanier die Etappe zu Ende fahren. Dank seines Zeitpolsters kann Barreda die Gesamtführung behaupten. Die Schäden an seiner Maschine musste er ohne Hilfe seines Assistenzteams beheben, da das Reglement auf der Marathonetappe lediglich gegenseitige Hilfe der Fahrer untereinander zulässt. Mechaniker dürfen nicht zu den Motorrädern, die in einem überwachten Parc Fermé abgestellt sind.
Honda vor KTM
Rally Dakar: Die Hälfte ist geschafft
Halbzeit auf der Rally Dakar. Die Motorradfahrer nehmen heute die zweite Hälfte der Marathonetappe in Angriff. Von Uyuni im eisigen Hochland Boliviens geht es zurück nach Iquique in der chilenischen Küstenebene.
Paulo Goncalves gewinnt die siebte Etappe, Joan Barreda behält trotz Crash die Gesamtführung (Reihe o.). Marc Coma ist Barreda ganz knapp auf den Fersen. David Casteu unter den Top Ten (Reihe M.). Yamaha-Hoffnung Botturi derzeit auf Position 11, Starker 14. Gesamtrang für Honda-Dame Laia Sanz.
Die Bedingungen für die Fahrer waren noch härter, als man es von einer Etappe, die auf 321 Sonderprüfungskilometern in Höhen von über 3600 Metern verläuft, ohnehin erwarten würde. In dem Maße, in dem die Fahrer an Höhe gewannen, näherten sich die Temperaturen dem Gefrierpunkt. Aus eisigem Regen wurde Schnee, als die Piloten nach insgesamt 717 Kilometern (Speziale plus Verbindung) Uyuni am Rande des riesigen Salzsees in der Halbwüste des südlichen Altiplano erreichten.Einer der sehr gut mit den extremen äußeren Einflüssen zurechtkam, war KTM-Rookie Mathias Walkner, der erst für diese Saison aus der Motocross-Abteilung ins Rallye-Werksteam wechselte. Mit Platz 3 von Iquique nach Uyuni legte der junge Österreicher nach seinem Sieg auf der dritten Etappe bereits die zweite Spitzenleistung hin. Nur 16 Sekunden nach Teamkollege Marc Coma – und damit exakt eine halbe Minute später als Goncalves – passierte Walkner die Ziellinie am Rande der Wüstenstadt.Nicht so recht Fuß fassen konnten bislang die Fahrer des Yamaha-Werksteams, der 11. Gesamtrang von Frontmann Allessandro Botturi zur Halbzeit dürfte den Erwartungen wahrscheinlich nicht entsprechen. Nachdem die ersten neun Plätze der Rangliste nach Etappe 7 von den Honda- und KTM-Piloten belegt sind, findet sich mit Alain Duclos auf Sherco nur ein einziger Vertreter einer dritten Marke unter den Top-Ten. Denn der 10. Rang geht mit David Casteu, der mit eigenem Team unterwegs ist, schon wieder an KTM.Der Zwischenstand zur Halbzeit sagt sicher einer Menge darüber aus, wie gut die Vorbereitungen der Teams den Anforderungen der aktuellen Dakar gerecht werden. Eine Prognose zum Ausgang der Rallye lässt sich angesichts der gigantischen noch zurückzulegenden Distanzen und vor allem der enormen Dichte an der Tabellenspitze – bis Platz 8 liegt der Rückstand auf den Führenden weit unter einer Stunde – sicher nicht vornehmen.Überschattet wird die Dakar einmal mehr auch dieses Jahr vom Tod eines Motorradfahrers. Auf der dritten Etappe kam der polnische Privatier Michal Hernik ums Leben. Nicht das hohe Renntempo wurde dem 39-Jährigen zum Verhängnis, sondern das extreme Klima. Hernik starb an Dehydration.
Zwischenstand Dakar 2015 nach Etappe 7
Rang | Fahrer | Nat. | Marke | Rückstand |
1 | Joan Barreda | ESP | HON | - |
2 | Marc Coma | ESP | KTM | +06m28s |
3 | Paulo Goncalves | PRT | HON | +10m59s |
4 | Pablo Quintanilla | CHL | KTM | +25m16s |
5 | Toby Price | AUS | KTM | +29m20s |
6 | Helder Rodrigues | PRT | HON | +33m56s |
7 | Stefan Svitko | SVK | KTM | +40m23s |
8 | Ruben Faria | PRT | KTM | +40m55s |
9 | Alain Duclos | FRA | SRC | +01h05m31s |
10 | David Casteu | FRA | KTM | +01h16m52s |
Weitere InformationenFotos © Bauer/Barni, Victor Eleuterio, HRC