Nachdem sich Richard Sands, Design-Ikone und Ex-Rennfahrer, ausführlich mit der Indian Scout beschäftigt hatte, kam der Kalifornier zu dem Schluss, dass es »Indian gelungen ist, traditionelle Design-Elemente mit moderner Technik und einem zeit-gemäßen Auftritt zu verknüpfen. Sie haben einen verdammt guten Cruiser um dieses moderne V2 Triebwerk herum gebaut.«
Doch Sands ist nun mal Motorsportler und konnte sich den Seitenhieb nicht verkneifen, dass die ursprüngliche Scout kein Cruiser sondern ein Sportmotorrad gewesen sei.
Fast zwei Jahre Zeit nahm sich der Meister, um eine Scout zu entwickeln, die seiner Meinung nach der ursprünglichen Zielsetzung näher kommt. »Wir haben einen ganz neuen, extrem leichten Stahlrohrrahmen aus Chrom-Molybdän gebaut«, erläutert Sands die Herangehensweise. »Die Hinterradfederung ähnelt der Konstruktion, die wir für die Pikes-Peak-Rennmaschine von Victory entwickelt hatten. Dazu kommen ein kürzerer Radstand, eine steilerer Lenkkopf, ein tieferer Lenker – alles sehr sportlich.«
Fast die gesamte Elektrik ist in einem Blechgehäuse untergebracht, das unter dem Einzelsitz einen Öltank imitiert. Die moderne Telegabel ist einer neu konstruierten old style Trapezgabel gewichen. Die Edelstahl-Auspuffanlage greift den Flat-Track-Look auf. Zwei kleine Wasserkühler lassen die Front aufgeräumter wirken. Rahmen, Gabel, Schwinge, Tank und Schutzblech sind in »Indian Red« lackiert und mit goldfarbenen Dekors aufgewertet.
»Last but not least haben wir dem Motor noch ein bisschen mehr Leistung eingehaucht«, merkt Sands an. »Ich denke, dass die RSD Scout angemessenen Tribut an ihre Urahnen zollt, die von den Zwanzigern bis in die fünfziger Jahre so erfolgreich im Motorsport waren.«