Für die erfolgsverwöhnte Marke KTM stand die Dakar 2024 unter keinem guten Stern. Beim Trainingslager in den USA verletzten sich Matthias Walkner und Kevin Benavides. Walkner fiel aus, Benavides konnte teilnehmen. Angesichts dieser Vorgeschichte ist der vierte Gesamtrang, den der Argentinier für die Österreicher herausfuhr, mehr als respektabel.
Den großen Triumph konnte hingegen Honda einfahren. Ricky Brabec holte den Dakarsieg nach 2020 dieses Jahr zum zweiten Mal für die Japaner, sein Teamkollege, der nach dem Aus des Yamaha-Werksteams zu Honda gewechselte Franzose Adrien Van Beveren, sicherte sich souverän den dritten Rang.
Hero: Einer kam durch
Auf Rang zwei der Gesamtwertung platzierte sich ein weiterer ehemaliger Yamaha-Pilot: Der aus Botswana stammende Ross Branch. Der 37-Jährige fand nach der Auflösung des Monster Energy Yamaha-Werksteams eine neue Heimat bei Hero. Der indische Motorradhersteller Hero fertigt zwar keine Sportenduros, sondern bedient die sich entwickelnden Märkte mit preiswerten, kleinvolumigen Alltagsmotorrädern, engagiert sich jedoch seit Jahren im internationalen Rallyesport. Als Fahrzeug kommt eine von Speedbrain, ansässig in Stephanskirchen bei Rosenheim, aufgebaute Maschine zum Einsatz. Gemanagt wird das Team von Wolfgang Fischer, der vor vielen Jahren auch schon die ersten Werkseinsätze von Honda HRC bei der Dakar leitete. Umso stärker ragt der zweite Platz von Branch heraus, wenn man bedenkt, dass seine drei Teamkollegen Joan Barreda, Sebastian Bühler und Joaquim Rodrigues des Rennen nicht zu Ende fuhren.
Husqvarna und GasGas abgeschlagen
Wenig erfolgreich verlief die Dakar 2024 für zwei weitere Marken aus dem Pierer-Universum. Trotz durchwegs solider Leistungen konnte Luciano Benavides für Husqvarna nicht mehr als den siebten Gesamtrang herausfahren. Einen Platz dahinter positionierte sich Konzernkollege Daniel Sanders für die Schwestermarke GasGas.
Sherco: Knapp vorbei
Und was machen die kleineren Hersteller, die sich ebenfalls mit großen Engagement an der Dakar 2024 beteiligten? Mit Rang 11 verpasste der indische Fahrer Harith Noah für Sherco ganz knapp die Top Ten. Für die mit großem Elan gestartete italienische Marke Fantic schaute nicht mehr als der von Jeremy Miroir errungene 31. Platz heraus. Seine Teamkollegin Jane Daniels fuhr den 48. Rang in der Gesamt- – nicht Damen- – -wertung heraus. Die chinesischen Newcomer von Kove erreichten mit Cesare Zacchetti immerhin den 79. Rang des Klassements. Auf Platz 88 folgte mit CFMOTO eine weitere chinesische Marke.
Überschattet wurde die Dakar 2024 vom Tod des spanischen Privatiers Carles Falcón, der bereits auf der ersten Etappe verunglückte.