Obrist e-Fuel-Allianz

Obrist-Group und internationale Partner

Österreichisches Unternehmen will CO2-negative e-Fuels im großen Maßstab erzeugen

Mit einem milliardenschweren Investment im Rücken will die österreichische Obrist-Group synthetische Kraftstoffe im industriellen Maßstab erzeugen. Erste Großprojekte sind in Afrika, Asien und den Vereinigten Staaten geplant.

Für eine möglichst rasche Erreichung der Klimaziele im Verkehrssektor sind synthetische Kraftstoffe unerlässlich. Angesichts eines riesigen Bestands an Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren ermöglicht künstlich hergestellter Treibstoff eine sofortige Dekarbonisierung der Flotte anstatt auf eine möglicherweise nie vollständig eintretende Umstellung auf batterieelektrische Antriebe zu warten.

Die österreichische Obrist-Group, ein weltweit tätiger Technologieanbieter rund um CO2-negative Energieträger, meldet nun einen wichtigen Schritt in Richtung einer industriellen Produktion synthetischer Kraftstoffe. Das Unternehmen hat Lizenzen für seine Technologien vergeben, die die Herstellung CO2-negativen Methanols in sonnenreichen Regionen der Erde ermöglichen soll. Das Investitionsvolumen liegt nach Angaben von Obrist im zweistelligen Milliardenbereich, bereitgestellt wird die Summe von Global Enterprises, einem Vermögensverwaltungsunternehmen aus Abu Dhabi.

Die Lizenzpartner DSE mit Sitz in Namibia und EWU TECH wollen mit den Technologien von Obrist gemeinsam Produktionsstätten für CO2-negatives Methanol, den Grundstoff für e-Fuels, planen und aufbauen. CO2-negativ bedeutet in diesem Kontext, dass bei der Herstellung mehr Kohlendioxid aus der Atmosphäre abgeschieden wird, als bei der Verbrennung des Synthetik-Sprits später freigesetzt wird.

E-Fuels contra BEVs – ein scheinbarer Gegensatz
Die von Verfechtern reiner Elektromobilität am häufigsten geäußerte Kritik an synthetischen Kraftstoffen zielt auf die hohen Verluste bei der mehrfachen Energieumwandlung bei deren Herstellung.
Während bei batterieelektrischen Fahrzeugen (BEVs) etwa Solarstrom im Motor direkt in Bewegungsenergie umgewandelt wird, benötigt die Kraftstoffsynthese zunächst Strom für die CO2-Abscheidung sowie die Elektrolyse zur Wasserstoffgewinnung. Erst die im Kraftstoff gespeicherte chemische Energie wird im Verbrennungsmotor in Bewegungsenergie verwandelt – also ein Schritt mehr. Da jede Umwandlung von Energie nach den Gesetzen der Wärmelehre zwangsläufig mit Verlusten verbunden ist, ist die Effizienz von e-Fuels entsprechend dürftig.
Dem lässt sich jedoch entgegensetzen, dass synthetische Kraftstoffe keine Konkurrenz zu batterieelektrischen Lösungen sind, sondern ein komplementärer Ansatz. Zu ihrer Erzeugung wird entweder überschüssiger Strom aus nachhaltigen Quellen (etwa bei Starkwindlagen bei gleichzeitiger hoher Sonneneinstrahlung) genutzt oder Strom aus Solaranlagen in sonnenreichen Regionen der Welt, die eigens für diesen Zweck errichtet werden. Da sich synthetischer Kraftstoff im Gegensatz zu Elektrizität sehr gut transportieren lässt, ist er ein günstiger Speicher für nachhaltig gewonnene Energie.

Obrist und seine Partner wollen nun konkrete Projekte zur Kraftstoffsynthese in Namibia, Ägypten, Thailand und den USA ins Leben rufen. Das Konzept ist so angelegt, dass es sich einfach skalieren und reproduzieren lässt.

Weitere Informationen

Bild: Screenshot aus Obrist-Präsentation

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