Was in Zentraleuropa schon lange nicht mehr geht, war bislang in Rumänien noch möglich: Unbeschwertes Querfeldeingeballer mit wohlwollender Duldung durch die Einheimischen. Dünne Besiedlung, weitläufige Waldgebiete und ein gering ausgebildetes Umweltbewusstsein bildeten die Grundlage für uneingeschränktes Fahren mit Enduros aller Couleur.
Doch auch in Rumänien haben sich die Zeiten geändert. Schon länger strebt die Regierung insgesamt einen höherwertigen Tourismus im Lande an. Sich selbstversorgende Sportenduristen passen da nicht ins Konzept. Und auch der Umweltschutz rückt nach Jahrzehnten der Fokussierung auf das Wirtschaftswachstum immer mehr in den Fokus. Der Wald soll künftig stärker der Erholung und einem sanften Tourismus dienen.
Nun hat das rumänische Parlament eine Novelle des »Waldgesetzes« (Codul silvic) verabschiedet, die das individuelle Befahren von Waldwegen mit motorisierten Fahrzeugen untersagt. Ausgenommen sind Veranstalter von organisierten Touren, sofern sie eine Lizenz besitzen. Allerdings sind auch diese gehalten, sich auf »Forststraßen oder auf speziell gekennzeichneten und genehmigten Strecken« zu bewegen.
Nach aktuellem Kenntnisstand betrifft die Neuregelung allerdings nur sportliche Fahrer, die auf schmalen, unbefestigten Wegen unterwegs sind. Die zahlreichen Schotterstraßen, wie sie von Reiseenduristen geschätzt werden, dürften nicht betroffen sein, da diese als reguläre Verbindung zwischen den Dörfern dienen.
Es empfiehlt sich auf jeden Fall, vor Ort Informationen zu den aktuellen Vorschriften einzuholen. Wir bleiben am Thema dran und bringen ein Update, sobald mehr Details bekannt sind.
Bild: Future7Media / KTM