Motorradlärmstudie Außerfern 2019

Kritik an Maßnahmen

FEMA zu Streckensperrungen in Tirol

Die FEMA, Dachverband der europäischen Motorradfahrerorganisationen, hat sich kritisch mit den von der Tiroler Landesregierung verhängten Streckensperrungen im Raum Imst und Reutte auseinandergesetzt.

Seit dem 10. Juni sind im österreichischen Bundesland Tirol mehrere Strecken für Motorräder gesperrt, deren Standgeräusch 95 dB (A) Standgeräusch überschreitet. Die FEMA, die sich als Dachverband aller europäischen Motorradfahrerorganisation versteht, hat sich intensiv mit dem Sachverhalt auseinandergesetzt und die Studie, die den Fahrverboten zugrundeliegt, eingehend analysiert.

In ihrem differenzierten Urteil würdigt die FEMA ausdrücklich die Interessen der Anwohner und die wissenschaftliche Qualität der Untersuchung. Die Organisation spart aber auch nicht mit Kritik. Diese bezieht sich jedoch auf das politische Handeln, das sich nicht aus den Ergebnissen der Studie ableiten ließe.

Fahrweise ist das Problem

Zunächst interpretiert die FEMA die Studienergebnisse dahingehend, dass die Belästigungen in der Region in erster Linie durch den »sportlichen« Fahrstil verursacht würden, was sich mit einer überdurchschnittlich hohen Zahl tödlicher Motorradunfälle in der Region deckt.

Die Lärmbelastung resultiere daher nicht aus der Bauart der Motorräder, sondern aus dem Fehlverhalten einiger Fahrer. Das Standgeräusch sei nicht das Problem, sondern die extrem hochtourige Fahrweise.

Anwohner haben nicht das bekommen, was sie brauchen

Die FEMA ist dementsprechend der Auffassung, dass die Bewohner der Region mit den Streckensperrungen nicht das bekommen haben, was sie wollten: Nämlich die konsequente Verfolgung rücksichtsloser Motorradfahrer. Diese Forderung wurde laut der Studie von mehr als 83 Prozent der befragten Betroffenen erhoben. Stattdessen würden zahlreiche rücksichtsvolle Motorradfahrer ausgesperrt, nur weil ihr Motorrad »auf dem Papier« zu laut sei, die eigentlichen Verursacher der Probleme könnten aber nach wie vor Lärm produzieren.

Die FEMA hat ihre Sicht der Dinge in einem offenen Brief an die Tiroler Landesregierung, der auch in einigen österreichischen Zeitungen abgedruckt wurde, ausführlich dargelegt.

Bild: Grafik aus »Motorradlärmstudie Außerfern 2019«

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