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Kawasaki ZX 9 R Ninja

Die ZX-9R empfiehlt sich als vergleichsweise komfortabler Sportler all denjenigen, denen die Demutshaltung auf R1 & Co. auf Dauer zu nervig ist. Vier Generationen sind im Umlauf, die Auswahl ist also groß.

Wer mit einer 900er-Ninja liebäugelt, sollte mit sich im Reinen sein, welche Art Motorrad es sein soll: ein Sporttourer, ein Sportler, ein Supersportler? Ganz recht, es geht hier nur um die ZX-9R, doch die steht mit vier Modellgenerationen innerhalb von zehn Jahren für drei ganz eigenständige Charaktere.

Den Anfang macht 1994 Typ ZX 900-B1. Ein mit 243 Kilogramm ziemlich moppeliges Sportbike, laut Marketingsprache dem »Sprint-Touring« verschrieben, 98 PS und schon mit Ram-Air-Nüstern. Ihr Steckbrief: starker Motor, aber Durchzugsschwächen bei niedriger Drehzahl; hakeliges Getriebe, bequeme Sitzposition, komfortable Federung. Um den Durchzug zu verbessern, werden 1995 Vergaserschieber, -bedüsung, Zündung und Getriebeübersetzung geändert, dazu kommt ein neuer Auspuff. 1996 folgen Vergasermodifikationen, Soziushaltegriffe und Sechskolben-Bremszangen für die Front. Bei der ZX900-B1 vorrangig zu prüfen sind Wasserpumpe (Undichtigkeit), Funktion/Zustand von Kupplung und Bremsscheiben, ferner die Auspuffanlage auf Rost.

Mit der zweiten Generation (ZX 900-C1) folgt 1998 ein komplett neues Motorrad, das den Namen Sportler auch verdient. Mehr als 30 Kilogramm hat sie abgespeckt, unter anderem durch Verzicht auf Rahmenunterzüge, Upside-down-Gabel und eine hydraulische Kupplungsbetätigung; der Motor ist kurzhubiger, besitzt nun Tassenstößel und leistet 143 PS. Parallel im Angebot: eine Version mit U-Kat (ZX 900-D1, 150 Euro Aufpreis), die sich sehr gut verkaufte. Mögliche Schwachstellen 1998/99: Getriebedefekte, die sich durch herausspringende Gänge bemerkbar machen; Kerzenstecker, die bei Regenfahrt undicht werden können und die integrierten Zündspulen lahmlegen. Außerdem: Auspuff zwar nun aus Titan/Edelstahl, aber Vibrationsrisse am Sammler möglich.

2000 kommt die dritte ZX-9R mit Veränderungen an Rahmen sowie modifizierter Motorabstimmung (144 PS) auf den Markt. Etliche Exemplare dieser Generation leiden unter Gabelflattern beim Bremsen – bei einer Probefahrt unbedingt darauf achten. Nummer vier folgt 2002 als ZX 900-F2 mit einer massiv verstärkten Motoraufhängung, kurierter Vorderradführung, stabilerer Hinterradschwinge und verbesserter Bremse. Ein echter Supersportler. Signifikante Schwachpunkte? Keine.

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